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Fritzy Kromps EM-Kolumne Der Gwinn-Schock kann auch Kräfte bündeln

Der Verlust von Giulia Gwinn ist ein Schock, könnte aber den Zusammenhalt im Team bei der EM stärken. Wie die Mannschaft reagiert, wird das Spiel gegen Dänemark zeigen, meint unsere Expertin Friederike Kromp.
07.07.2025, 13:31 Uhr
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Von Friederike Kromp

Beginnen wir mit dem Positiven: Der 2:0-Sieg unserer Frauen gegen Polen war zwar keine Glanzleistung, aber bis auf die Spanierinnen hat bisher keine Mannschaft direkt überzeugt. Wichtig war der Sieg, denn man muss erst einmal in so ein Turnier reinkommen. Die erste Halbzeit war noch etwas holprig und nervös, die zweite hat mir schon deutlich besser gefallen – mit mehr Zug zum Tor, präziserenFlanken und einer besseren Strafraumbesetzung. Aufgrund der zweiten Halbzeitwar der Sieg verdient.

Klar ist aber auch: Bei diesem EM-Turnier werden wir uns nicht noch so eine Halbzeit erlauben können. Schon im zweiten Spiel gegen die Däninnen wird es von Beginn an zur Sache gehen. Denn sie haben ihr Auftaktspiel gegen Schweden mit 0:1 verloren und müssen nun gegen Deutschland punkten, um ein frühes Ausscheiden zu verhindern. Für unsere Mannschaft wird es vor allem darum gehen, Dänemarks Superstar Pernille Harder von Bayern München auszuschalten. Das ist eine Weltklassespielerin, die sich in Szene setzen will und die von ihren Mitspielerinnen gesucht wird. Sie bringt Tempo und viel Spielwitz mit, agiert in verschiedenen Räumen und ist sehr torgefährlich. Harder kann aus dem Nichts ein Tor erzielen. Man muss ihr Spiel im Keim ersticken und sie eng und hart verteidigen, damit möglichst wenig Gefahr entsteht. Gewinnt unsere Mannschaft auch die zweite Partie, hätten wir danach gegen die Schwedinnen ein Endspiel um den Gruppensieg.

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Natürlich wurde der deutsche Auftaktsieg von der schweren Knieverletzung von Giulia Gwinn überschattet. Die Kapitänin und Anführerin zu verlieren, war für alle ein Schock. So etwas kann ein Team umhauen oder zusammenschweißen. Es tut mir extrem leid für Giulia, die sich viel vorgenommen hatte für dieses Turnier. In der Szene, in der sie sich verletzte, klärte sie gerade einen gefährlichen polnischen Angriff. Das unterstreicht ihre Bedeutung.

Jetzt wird man sehen, wie gefestigt die deutsche Mannschaft ist. Ich bin mir sicher, das Team wirdjetzt auch ein bisschen für Giulia spielen wollen. Das ist vielleicht der positive Effekt: Es kann für den Rest des Turniers den Zusammenhalt fördern, wenn man sich sagt, wir bündeln jetzt erst recht alle Kräfte. Gegen die Däninnen wird sich zeigen, ob das gelingt.

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Lesen Sie hier den ersten Teil der EM-Kolumne: Warum ein Sieg gegen Polen doppelt wichtig wäre
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