Es gibt sie doch noch in diesen unruhigen Tagen: gute Nachrichten von Werder. Diesmal geht es nicht um den letzten Tabellenplatz.
Diesmal geht es nicht um den Trainer Robin Dutt. Diesmal geht es nicht um aktuelle und ehemalige Entscheider in den wichtigen Gremien des Vereins, die sich gegenseitig erklären, wie man arbeitet beziehungsweise eigentlich arbeiten müsste. Diesmal geht es auch nicht um Geld, das Werder nicht mehr hat – sondern um welches, das plötzlich da ist. Und im Moment wirken die Infront-Millionen wie ein Befreiungsschlag, um es in der Fußballersprache zu sagen.
Der Deal mit der Netzer-Firma, der Werder ein paar Millionen Euro sofort und weitere Millionen bis 2029 beschert, macht Werder auf dem Wintertransfermarkt augenblicklich handlungsfähig. Da darf die Sportliche Leitung um Thomas Eichin und Robin Dutt endlich mal wieder jubeln, wenn im Moment auf dem Platz schon zu wenig Tore für Werder fallen.
Eine gute Sache ist der Abschluss auch für die Geschäftsführung, die sich von vielen Kritikern zuletzt vorhalten lassen musste, zu wenige Ideen zu entwickeln und zu weit weg vom bremischen Wirtschafts- und Gesellschaftsleben zu sein. Klaus Filbry, der Vorsitzende der Geschäftsführung, hat bewiesen, dass er auch große Geschäfte einfädeln kann.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Es ist jetzt nicht alles gut bei Werder. Der Klub steht erst ganz am Anfang einer neuen Vereins- und Finanzpolitik. Im Vergleich zu vielen anderen Konkurrenten der Liga muss Werder eine immer noch ziemlich große Lücke schließen. Aber immerhin: Der Anfang ist gemacht.