Der Vorstoß für eine veränderte Finanzpolitik durch Werder Bremens Vereinspräsident Klaus-Dieter Fischer hat Aufsichtsratschef Willi Lemke unerwartet getroffen. "Der Vorschlag von Herrn Fischer kam für mich völlig überraschend", sagte Lemke am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa.
"Darüber werden wir mit der Geschäftsführung im Aufsichtsrat intensiv reden." Fischer will Schulden machen, um im Winter Spieler kaufen zu können und so den drohenden Abstieg des Letzten der Fußball-Bundesliga zu verhindern. Der 73-Jährige ist Präsident des Stammvereins und zugleich Geschäftsführer der GmbH & Co KGaA.
Fischer hatte zudem das Interesse von Bremer Unternehmern bestätigt, mit Millionenbeträgen bei Werder einzusteigen, wenn Lemke als Aufsichtsratschef zurücktritt. Lemke zeigte sich grundsätzlich zu Gesprächen mit potenziellen Investoren bereit. In Anspielung auf den Hamburger SV sagte er aber auch: "Falls es an personelle Forderungen geknüpft ist, fände ich das sehr bedenklich, denn es erinnert mich an Verhältnisse bei anderen Vereinen."
Wie Fischer sind auch viele Fans des Vereins für mehr Investitionen, um die Qualität des Profi-Kaders zu stärken. Das bestätigte auch eine Umfrage des WESER-KURIER, in der sich 86% von rund 2000 Fans für mehr Investitionen aussprachen. (map/ lni)