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Einsatz für Nigeria möglich Agu könnte bei Werder Weiser ersetzen – wie lange bleibt er noch?

Nach Weisers Kreuzbandriss rückt Felix Agu ins Blickfeld bei Werder Bremen. In welcher Rolle Agu sich selbst bei den Grün-Weißen sieht und wie lange er an der Weser bleiben will.
17.07.2025, 16:21 Uhr
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Von Bjarne Voigt

Der Schock über die schwere Verletzung von Mitchell Weiser war am Donnerstagvormittag rund um den SV Werder Bremen noch deutlich spürbar. Die Spieler wirkten auf dem Weg zum Training merklich bedrückter als sonst. Doch wie so oft im Fußball: Es muss schnell weitergehen. Und so fand trotz Weisers Kreuzbandriss auch im strömenden Bremer Regen wieder eine Einheit statt – allerdings eben ohne den angestammten Rechtsverteidiger der vergangenen Jahre.

Weshalb nun Felix Agu noch mehr ins Blickfeld rückt: In der vergangenen Saison war der noch Stammspieler auf der linken Außenbahn, jetzt verteidigte der 25-Jährige als Rechtsfuß auf der rechten Seite der Viererkette. „Rechts oder links ist mir eigentlich ziemlich egal“, sagte Agu, der bislang fast doppelt so viele Spiele auf der linken Seite für den SVW absolviert hat als auf der rechten, in einer Medienrunde. „Als Rechtsfuß ist es rechts sogar etwas einfacher oder angenehmer.“

Zukunft für Agu ab September ungewiss

Die Aussicht, dass Agu Weiser qualitativ hochwertig ersetzen kann, dürfte die Stimmung bei den Bremer Verantwortlichen nach dem Schock am Vortag zumindest etwas aufhellen. Unabhängig von Weisers Ausfall war zwar ohnehin geplant, den Kader auf der rechten Seite zu verstärken. Ob es allerdings bei einer Verpflichtung bleibt oder sogar zwei Spieler für diese Position geholt werden müssen, hängt auch von Agus eigener Zukunft ab. Denn es steht keineswegs fest, dass der gebürtige Osnabrücker am 2. September – wenn das Transferfenster schließt – noch zu Werder gehört.

„Ich gehe davon aus, dass ich fester Bestandteil des Kaders bin. Es deutet sich nichts anderes an“, stellte Agu selbst erst einmal klar. Diese Einschätzung deckt sich mit Deichstube-Informationen, wonach sich Agu grundsätzlich weiterhin wohl in Bremen fühlt, einem Wechsel aber auch offen gegenübersteht – auch wenn aktuell keine konkreten Angebote vorliegen. „Ausschließen kann ich es natürlich nicht, dass noch etwas passiert. Aber im Moment ist nichts in meinem Kopf, das mich interessiert. Deshalb liegt mein voller Fokus bei Werder.“

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Dabei ist sein Name mittlerweile auch über die Bundesliga hinaus bekannt – nicht nur wegen einer starken letzten Saison, sondern auch durch seinen internationalen Durchbruch: Ende Mai feierte Agu sein Länderspieldebüt für Nigeria, das Heimatland seines Vaters. „Im Standing nach außen ist es natürlich gut, wenn man ein Länderspiel in der Vita hat“, sagte Agu – und betonte zugleich: „Aber in erster Linie ist es für mich persönlich etwas sehr Schönes, mein Land repräsentieren zu dürfen.“

Darüber hinaus gestand der Außenverteidiger: „Natürlich macht so ein Länderspiel auch etwas mit dem Selbstbewusstsein.“ Genau dieses möchte Agu mit in die neue Saison nehmen – gerade weil sich mit dem neuen Trainer Horst Steffen einiges bei Werder verändert hat. „Es ist ein neuer Coach da, bei dem man sich neu beweisen muss. Da zählt nicht unbedingt, was in der Vergangenheit war“, erklärte Agu. „Der Trainer möchte sehen, dass ich zeige, dass es mein Anspruch ist, in der Startelf zu stehen.“

Agu könnte für Nigerias Nationalmannschaft nominiert werden

Ob das dann tatsächlich auf der rechten Seite sein wird, ist noch nicht endgültig geklärt – ein Gespräch dazu gab es zwischen dem Spieler und dem Coach bislang noch nicht. „Ich habe die ersten Tage auf rechts trainiert, deshalb ist mein Kopf erst mal so eingestellt, dass ich dort auch spiele“, so Agu. Nach dem Weiser-Ausfall wäre es für Werder auch bitternötig, auf der Position einen erfahrenen und flexiblen Außenverteidiger zu haben, der sofort einspringen kann.

Allerdings gibt es auch einen kleinen Haken – und der hat ausgerechnet mit Agus guter Entwicklung zu tun: Von Mitte Dezember bis Mitte Januar findet der Afrika-Cup in Marokko statt. Nigeria ist bereits qualifiziert und trifft in der Gruppenphase auf Tansania, Tunesien und Uganda. Sollte Agu nominiert werden und mit Nigeria weit im Turnier kommen, könnte er bis zu vier Bundesliga-Spiele verpassen – in einer Phase, in der Mitchell Weiser noch nicht wieder einsatzfähig sein wird. So ist Agu zwar eine interne Lösung für die rechte Seite, aber eben nicht des Rätsels alleinige Antwort. Erst einmal aber gilt: Felix Agu ist zurück in Bremen – und aktuell wohl wichtiger, denn je.

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