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Fans Aussprache mit den Ultras: Werders schwierige Stimmungs-Gratwanderung

Gespräche zwischen Werder Bremen und den Ultras nach Pokal-Pleite. Die Fans fordern von den Spielern mehr Einsatz auf dem Feld, doch was genau besprochen wurde, bleibt intern.
02.03.2025, 10:25 Uhr
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Von mbü

Eine unübersehbare Botschaft gab es schon, bevor die Profis des SV Werder Bremen überhaupt den Rasen zum Warmmachen betreten hatten. In der Ostkurve hatten mehrere Fans ein Banner angebracht, auf dem in großen Lettern zu lesen war: „Kein Wille – kein Kampf – keine Mentalität. Wer dieses Trikot trägt, hat sich zu zerreißen.“ Es waren nicht die einzigen Worte mit Gewicht, die im Vorfeld des Heimspiels gegen den VfL Wolfsburg (1:2) ausgetauscht wurden. So hatte es im Nachgang der Pokal-Pleite, als aus dem Gästeblock sogar Gegenstände in Richtung der Spieler geflogen waren, ein gemeinsames Gespräch zwischen Mannschaft und Ultras gegeben.

Worüber genau gesprochen wurde, darüber schwiegen sich die Beteiligten allerdings aus. „Ich war dabei, aber ich sage nichts darüber, weil es zwischen denen bleibt, die sich ausgetauscht haben“, meinte Trainer Ole Werner lediglich. Auch Peter Niemeyer als Werders Leiter Profifußball gewährte kaum Einblicke. „Es wurde in einer ganz ruhigen und sachlichen Art und Weise miteinander gesprochen. Das passierte mit großem Respekt auf beiden Seiten“, sagte er und meinte mit Blick auf die Ereignisse in Bielefeld: „Da brauchte es keine Entschuldigung. Die Fans haben ein gutes Recht, sich Sorgen zu machen. Wir wollen alle nur das Beste Werder Bremen, wir wollen alle nur erfolgreich sein. Wir sind ein großer Freund davon, einen Raum zu finden, in dem man sich vernünftig austauscht – und das war der Fall.“

Der nötige Schulterschluss zwischen Profis und Publikum war dann auch im Weserstadion zu spüren. Trotz der Fehler, trotz des Rückstands und der Niederlage hielten sich die Pfiffe im überschaubaren Rahmen, die Fans registrierten bei aller Enttäuschung über das Ergebnis recht wohlwollend, dass die Bremer Mannschaft dieses Mal mit viel Energie unterwegs war. „Man hat gemerkt, dass es ein Miteinander war“, fand Peter Niemeyer. Mitchell Weiser erklärte am „Sky“-Mikrofon: „Wir wissen, was wir an den Fans haben. Für uns alle ist es gerade einfach nicht schön, das macht uns alle traurig und wütend.“

Und der 30-Jährige ergänzte: „Sie wollten eine Reaktion sehen, und ich denke, wir haben schon ein anderes Gesicht gezeigt.“ Derweil schwärmte Innenverteidiger Milos Veljkovic: „Man muss nicht viel über die Fans sagen: Sie sind einfach unglaublich. Ich bin jetzt schon fast zehn Jahre hier und sie haben uns immer unterstützt – sind mit uns durch Dick und Dünn gegangen. Wir sind ihnen dankbar, dass sie uns auch heute wieder unterstützt haben.“

Ganz ähnlich erging es Ole Werner, der mit der Stimmung in der Arena ebenfalls zufrieden war. „Der Support war so, wie wir ihn uns erhofft haben. Wir haben eine gute Unterstützung von den Rängen gehabt, was nicht selbstverständlich ist nach dieser Woche. Die Mannschaft hat aber auch etwas dafür getan, dass die Unterstützung vorhanden war. So muss es gehen. Es geht nur gemeinsam, als ganzer Verein.“

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