Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

0:1 im Breisgau Bittere Niederlage in Freiburg: Ex-Bremer Philipp schockt Werder spät

Lange gut mitgehalten, mehrere Chancen zur Führung vergeben und am Ende denkbar unglücklich verloren. Der SV Werder unterliegt in Freiburg und muss kommende Woche den Saisonstart retten. Der Spielbericht.
26.08.2023, 17:31 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Malte Bürger und Daniel Cottäus

Es war noch nicht ganz 14.30 Uhr, da brach am Samstagnachmittag im Internet eine Welle der Entrüstung los. Es war der Moment, als die Aufstellung des SV Werder Bremen die Runde machte – und viele Fans vor dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg Böses fürchten ließ. Chefcoach Ole Werner hatte sich nämlich dazu entschieden, Christian Groß auf die Sechserposition zu beordern, während Neuzugang Sene Lynen zunächst auf die Bank musste. Dabei hatte der Belgier doch knapp eine Woche zuvor bei der Niederlage gegen den FC Bayern durchaus zu überzeugen gewusst. Knapp drei Stunden später wurde noch immer über die Anfangsformation der Bremer diskutiert. Auch, weil Werder wieder ohne Punkte dastand. Dabei hatte es lange nach dem ersten Punktgewinn der Saison ausgesehen, doch kurz vor dem Ende setzte es dann doch noch den entscheidenden Treffer zur 0:1 (0:0)-Niederlage.

Werder-Aufstellung: Werner sorgt für kleine Überraschung

Ole Werner hatte personell aber auch noch an anderer Stelle für eine kleine Überraschung gesorgt. Auf der Acht erhielt Romano Schmid neben Jens Stage eine Chance, Leonardo Bittencourt schaute erst einmal zu und avancierte so obendrein zur einzig echten Alternative von Mitchell Weiser auf der rechten Seite, da es Oliver Burke nicht einmal in den Kader geschafft hatte. Nicht wirklich unerwartet kam der Tausch in der Abwehr, wo Rückkehrer Niklas Stark den zentralen Part übernahm, während Amos Pieper den erkrankten Milos Veljkovic vertrat.

Der Bremer Defensivverbund agierte auch im Breisgau anfangs keineswegs fehlerfrei, allzu intensiv wurden die Gäste allerdings auch nicht gefordert. Die Freiburger enttäuschten lange Zeit, taten sich unheimlich schwer und gewährten den Werder-Profis viele Räume. Die Werner-Elf bemühte sich zwar um einen geordneten Spielaufbau, eigene Ungenauigkeiten störten aber immer wieder die Entlastung. Trotzdem erarbeiteten sich die Grün-Weißen in der ersten Hälfte ein spielerisches Übergewicht, bis es gefährlich wurde, verstrich aber einige Zeit. Zunächst gab es allenfalls zwei Halbchancen von Weiser, der jedoch binnen weniger Augenblicke erst deutlich, dann etwas knapper das Tor verfehlte (17./18.).

Lesen Sie auch

Kurz darauf hätte Werder dann beinahe zurückgelegen. Stark leistete sich einen üblen Patzer in der Abwehr, schoss sich selbst an die Hand und legte den Ball so für die Heimmannschaft auf. Doch Torhüter Jiri Pavlenka verhinderte erst gegen Roland Sallai, dann gegen Vincenzo Grifo mit gleich zwei Glanzparaden den Rückstand (24.). Wenig später wurde Jens Stage auf der Gegenseite freigespielt, doch aus völlig unverständlichen Gründen zog der Däne im Strafraum nicht ab, sondern legte noch einmal quer ins Niemandsland (28.). Nicht die einzige unglückliche Aktion des Mittelfeldakteurs, der während des ersten Durchgangs gleich mehrere Ballverluste in sein Spiel einstreute. Die Bremer probierten es dennoch weiter, keine 60 Sekunden später versuchte es Marvin Ducksch aus der Distanz, verfehlte aber doch deutlich den Kasten. Und die Freiburger? Die meldeten sich kurz vor dem Gang in die Kabine noch einmal mit einer kleineren Drangphase zurück, wirklich torgefährlich wurden sie aber nicht mehr.

Werder beginnt nach Pause besser

Auch nach dem Seitenwechsel begann Werder besser. Noch immer hatten die Norddeutschen viele Freiheiten, die sie aber nicht so richtig in Zählbares ummünzen konnten. Nach 51 Minuten wurde Stage an der Strafraumkante bedient, sein Schuss ging aber klar drüber. Im nächsten Anlauf stürmte dann Schmid in Richtung Sechzehner, doch auch sein Distanzversuch landete weit oben im Fangnetz (52.). Danach kam jedoch kurzzeitig ein leichter Bruch ins Bremer Spiel. Sie verteidigten nicht mehr ganz so aggressiv, wurden ein Stück weit zu passiv. Und das hätte sich beinahe sofort gerächt. Bei einer hohen Flanke zögerte Pavlenka erst beim Herauslaufen, machte diese Nachlässigkeit aber sofort wieder wett, als er binnen Sekunden drei Topgelegenheiten von Sallai, Lucas Höler und Grifo entschärfte (61.).

Doch die Gäste meldeten sich schnell zurück. Nach einer Ecke brachte Niclas Füllkrug den Ball artistisch in Richtung Tor, Freiburgs Lukas Kübler rettete kurz vor der Linie für seinen geschlagenen Schlussmann (64.). Im gegenüberliegenden Strafraum hatte dann der eingewechselte Michael Gregoritsch nach einer Ecke per Volley aus kurzer Distanz die Chance zur Führung, zielte aber drüber (76.). Die Badener überzeugten spielerisch zwar noch immer nicht, hatten aber inzwischen die wesentlich besseren Möglichkeiten, um den ersten Treffer der Partie zu erzielen.

In der Schlussphase wurde Senne Lynen dann doch noch für Groß eingewechselt, der sich in seinem 100. Pflichtspiel für Werder keinen ernsthaften Patzer erlaubt hatte. Die sechsminütige Nachspielzeit war gerade angebrochen, als Werder mächtig Dusel hatte. Nach einer Ecke kam Nicolas Höfler an den Ball, traf aber nur die Latte. Das Unentschieden, es stand auf wackeligen Beinen. Und tatsächlich, die Null stand auch dieses Mal nicht. Weil Noah Weißhaupt völlig ungestört flanken durfte und der Ex-Bremer Maximilian Philipp in seinem ersten Spiel nach seiner Freiburg-Rückkehr kompromisslos einschoss (90.+5). Und dem Werder-Lager somit den nächsten empfindlichen und enorm bitteren Stimmungsdämpfer verpasste.  

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)