Die Namen auf den einzelnen Positionen variierten durchaus, die taktische Grundordnung war allerdings in Stein gemeißelt. Ein Sechser, davor zwei Achter – so sah das Mittelfeld des Aufsteigers SV Werder Bremen während der abgelaufenen Bundesligasaison 2022/2023 in jedem Spiel aus. Welcher Profi sich dabei wie geschlagen hat, zeigt der zweite Teil des großen Saison-Abschlusszeugnisses unserer Deichstube.
Christian Groß: Der Routinier war in den meisten Fällen die erste Wahl von Trainer Ole Werner, wenn es um die Besetzung der Sechserposition vor der Abwehr ging. Zwar erwischte Groß einige rabenschwarze Tage wie etwa bei 3:4 gegen Frankfurt (Note 5) und beim 1:6 in München (Note 6), grundsätzlich waren seine Auftritte aber solide bis gut. Seine besten Spiele zeigte Groß beim 2:1 gegen Wolfsburg und beim 4:2 gegen Hertha BSC (jeweils Note 1,5) und erzielte beim 1:2 in der Hinrunde gegen RB Leipzig zudem sein erstes Bundesligator (Note 2).
Durchschnittsnote der Deichstube: 3,4
Durchschnittsnote Fans: 3,5
Einsätze: 26
Gespielte Minuten: 1902
Ilia Gruev: Der 23-Jährige schaffte in der vergangenen Saison den Sprung in Bulgariens A-Nationalmannschaft, musste sich bei Werder aber dennoch häufig mit der Rolle als Back-up-Sechser hinter Groß zufrieden geben – oder auf eine andere Position ausweichen. Vor allem in der Hinrunde kam Gruev wiederholt als Achter zum Einsatz, wo er durchaus überzeugte. Eines seiner besten Saisonspiele (Note 2,5 beim 5:1 gegen Gladbach) bestritt er in dieser Rolle. Vor der Abwehr hingegen mit Licht und Schatten. Auf starke Spiele (Note 2,5 beim 1:0 gegen Hertha BSC und beim 2:1 gegen Schalke) folgten schwache (Note 5,5 beim 1:6 in München und 1:7 in Köln).
Durchschnittsnote der Deichstube: 3,6
Durchschnittsnote Fans: 3,1
Einsätze: 31
Gespielte Minuten: 1584
Leonardo
Bittencourt: Zu Saisonbeginn war er einer der besten Bremer, die Freude über die Bundesliga-Rückkehr war ihm auf dem Platz in jeder Aktion anzumerken. Bekam an den ersten vier Spieltagen gleich zweimal die Note 1,5 (für das 2:2 in Wolfsburg und das 3:2 in Dortmund), wurde dann allerdings von einer Verletzung aus dem Rhythmus gebracht. An den starken Start konnte er zwar nicht mehr anknüpfen, war aber gerade in den letzten Wochen der Saison eine wichtige Stütze für das Team. Am Ende brachte er es auf drei Tore und zwei Assists.
Durchschnittsnote der Deichstube: 3,5
Durchschnittsnote Fans: 3,3
Einsätze: 25
Gespielte Minuten: 1641
Jens Stage: Der Neuzugang vom FC Kopenhagen bereitete gleich am ersten Spieltag, beim 2:2 in Wolfsburg, einen Treffer vor (Note 2), benötigte insgesamt aber Zeit, um richtig bei Werder und in der Bundesliga anzukommen. In der Hinrunde deshalb oft nur eingewechselt, in der Rückrunde dafür dann fester Bestandteil der Startelf. Erzielte seine drei Saisontore allesamt in der zweiten Hälfte der Saison, eines davon beim 2:0-Erfolg in Stuttgart, für das er seine beste Note bekam (1,5). Negative Ausreißer waren das 1:6 in München und das 0:2 in Frankfurt (jeweils Note 5).
Durchschnittsnote der Deichstube: 3,3
Durchschnittsnote Fans: 3,1
Einsätze: 32
Gespielte Minuten: 1859
Niklas Schmidt: Der heute 25-Jährige brauchte viel Geduld zu Saisonbeginn, denn an den ersten 14 Spieltagen wurde er sieben Mal gar nicht berücksichtigt. Wurde insgesamt öfter eingewechselt (13 Mal) als er in der Startelf stand (elf Mal) – und dennoch war er wichtig für Werder. Bekam seine Bestnote (2) für das 3:0 in Bochum, bei dem er eines seiner drei Saisontore markierte.
Durchschnittsnote der Deichstube: 3,5
Durchschnittsnote Fans: 3,3
Einsätze: 24
Gespielte Minuten: 1081
Romano Schmid: Nach einer guten Hinrunde, in der er beim 5:1 gegen Gladbach sein bestes Spiel gemacht hatte (Note 1,5), bremste den Österreicher im Winter eine Knieverletzung aus. War nach seiner Rückkehr zunächst nur Joker, ehe er gegen Saisonende wieder aufdrehte und beim 1:1 gegen Köln sein allererstes Bundesligator schoss (Note 2).
Durchschnittsnote der Deichstube: 3,5
Durchschnittsnote Fans: 3,1
Einsätze: 27
Gespielte Minuten: 1519