Am Tag nach der viel diskutierten Geste von Papy Djilobodji hat Werder-Manager Thomas Eichin klare Worte gefunden.
Am Tag danach fand Thomas Eichin klare Worte. „Die Geste war blöd. Die Geste war doof“, sagte Werders Geschäftsführer. „Wir heißen diese Geste nicht gut.“ Er meinte jene Kopf-ab-Geste des Bremer Innenverteidigers Papy Djilobodji gegenüber dem Angreifer Pablo De Blasis von Mainz 05. Als De Blasis nach einem Zweikampf mit ihm zu Boden ging, fuhr Djilobodji sich mit dem ausgestreckten Zeigefinger quer über die Kehle.
Eichin berichtete, er habe mit Djilobodji nach der Partie über diese Szene gesprochen – nachdem er die Fernsehbilder gesehen hatte. „Ich hab‘ ihm gesagt, dass das nicht geht und dass er das zu unterlassen hat“, sagte der Geschäftsführer. Djilobodji habe ihm erklärt, er habe mit seiner Geste nicht ausdrücken wollen: „Ich kill’ dich jetzt“, so Eichin: „Er hat mir das so erklärt, dass der Spieler liegen geblieben ist wegen nichts und er ihm halt signalisieren wollte: Was ist? Bist du gestorben? So in der Art.“
Djilobodji selbst hat sich noch nicht öffentlich zu seiner Geste geäußert. Er will erst am Dienstag, nach dem nächsten Training, sprechen. Eichin deutete an, der Innenverteidiger bereue ein wenig, was passiert ist. „Sicherlich tut ihm das ein Stück weit leid, was er da getan hat“, sagte Eichin. „Die Auswirkungen hat er, glaube ich, gar nicht bewusst wahrgenommen.“ Auf die Frage, ob es eine interne Strafe für Djilobodji geben werde, antwortete Eichin: „Das weiß ich jetzt noch nicht. Aber an und für sich nicht. Bis jetzt ist der Papy noch nicht durch andere Dinge aufgefallen – und dann ist jetzt auch mal gut.“ In der Tat hatte sich der Senegalese, den Werder vom FC Chelsea ausgeliehen hat, bisher als vorbildlicher, positiver, sehr entspannter Sportler präsentiert.
Extenre Kosequenten drohen
Nun aber drohen ihm zumindest extern Konsequenzen. „Der DFB-Kontrollausschuss untersucht diesen Vorgang“, teilte Ralf Köttker, Mediendirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), am Sonntag mit. Alles Weitere werde das Gremium am Montag „zeitnah entscheiden“. Eichin wollte sich zu einer möglichen Sperre für Djilobodji nicht äußern. „Ich weiß, dass dieses ganze Thema jetzt wieder gekocht wird“, sagte er. „Zu viel Öl will ich da jetzt nicht reingießen, in dieses Feuerchen.“ Eichin verwies jedoch darauf, dass auch Gerald Asamoah mal mit einer Kopf-ab-Geste aufgefallen ist. In der Tat zeigte der damalige Schalker 2007 gegen Dortmund diese Geste. Er wurde nicht bestraft, weil es keine Fernsehbilder gab, die ihn belasteten. 2009 zeigte Deniz Naki von St. Pauli die Kopf-ab-Geste Richtung Rostocker Fans und wurde für drei Spiele gesperrt.
Werders Trainer Viktor Skripnik mochte Djilobodjis Geste nicht als zu dramatisch ansehen. „Was soll ich jetzt machen? Das ist nicht mein Ding“, sagte er. Schiedsrichter Manuel Gräfe hatte die Geste, wie viele im Weserstadion, übersehen. Erst die Fernsehbilder machten sie zum Gegenstand der Diskussion. Martin Schmidt, der Trainer von Mainz 05, befand, sie müsse Konsequenzen haben. „Das war eine unfaire Geste, da muss man noch etwas machen“, sagte er. „Diese Handbewegung gehört nicht auf den Platz.“