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Detail zu Njinmahs Vertrag Fritz erklärt Werders verbesserte Möglichkeiten auf dem Transfermarkt

Werder Bremens Sportchef Clemens Fritz spricht im „eingeDEICHt“-Podcast über Transfers, den aktuellen Kader der Grün-Weißen und verrät ein wichtiges Detail zum neuen Vertrag von Justin Njinmah.
12.07.2024, 17:45 Uhr
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Von Malte Bürger Daniel Cottäus

Als Werder Bremen die Nachricht Mitte Juni in die Welt sendete, war der Jubelschrei unter den Fans groß: Justin Njinmah verlängert seinen Vertrag! Hinter dem 23-jährigen Angreifer lag da gerade eine starke Debütsaison in der Bundesliga, während der er sich mit sechs Toren, zwei Vorlagen sowie etlichen Tempodribblings in den Fokus der Aufmerksamkeit gespielt hatte. Jetzt, rund vier Wochen nach der Meldung vom neuen Vertrag, sorgt Sportchef Clemens Fritz für die nächste gute Njinmah-Nachricht, denn eine Ausstiegsklausel beinhaltet das frisch unterzeichnete Arbeitspapier des Profis nicht.

„Bei Justin haben wir das Heft des Handelns in der Hand“, erklärt Fritz in der neuen Folge des Deichstube-Podcasts „eingeDEICHt“ – womit ausgeschlossen ist, dass Werder seinen schnellen Stürmer zu einem festgelegten Zeitpunkt für eine festgelegte Ablösesumme verlieren könnte. In Fankreisen wurde das, wenig überraschend, mit Begeisterung zur Kenntnis genommen, und ganz grundsätzlich passt die Njinmah-News sehr gut ins Bild, das der SV Werder Bremen im Sommer 2024 abgibt und selbst aktiv von sich zeichnet: Was passiert, bestimmen wir wieder deutlich mehr selbst!

In den vergangenen Jahren waren die Transfersommer (und -winter) am Osterdeich stets nach folgendem Schema gestaltet: Erst verkaufen, möglichst teuer, um dann einkaufen zu können, möglichst günstig. Nun hat sich die Zwangsläufigkeit dieser Reihenfolge aufgelöst, weil die Bremer durch den Einstieg eines regionalen Investorenbündnisses bekanntlich frisches Geld eingenommen haben, 38 Millionen Euro, um genau zu sein.

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Das führt dazu, dass Fritz den bereits zitierten Heft-Satz auch bemüht, wenn es um Werders Gesamtsituation im Transfersommer 2024 geht. „Wir haben das Heft des Handelns in der Hand, und das ist das Entscheidende. In der Vergangenheit war das nicht der Fall“, sagt er. Und weiter: „In den letzten Jahren konnten wir immer nur reagieren, nicht agieren. Das hat sich ein Stück weit geändert, und das macht es etwas einfacher“.

So etwas wie im vergangenen Sommer, als in Niclas Füllkrug kurz vor dem Ende der Transferphase noch eine tragende Säule der Mannschaft wegbrach (und nach Dortmund wechselte), wird sich laut Fritz vor der Spielzeit 2024/25 nicht wiederholen: „Ich kann ausschließen, dass wir gezwungen sind, jemanden aus wirtschaftlichen Gründen abzugeben.“ Was allerdings nicht zwingend heißt, dass kein Leistungsträger mehr geht. „Es kann natürlich mal ein Angebot reinkommen, das wirtschaftlich für den Spieler und für uns so attraktiv ist, dass man sich damit auseinandersetzen muss“, erklärt Fritz. Bisher sei das aber nicht der Fall.

Das Plus an Beinfreiheit, das die Bremer durch das Investorengeld nun haben, wollen sie nachhaltig und umsichtig nutzen – an der grundsätzlichen Transferpolitik des Clubs ändert sich indes nichts. „Wir werden nicht im ersten Jahr 20 Millionen Euro raushauen und im zweiten dann den Rest“, betont Fritz – und erklärt: „Transfereinnahmen sind weiterhin eingeplant. Das wird auch in den kommenden Jahren der Fall sein. Wir sind ein Verein, der von Transfereinnahmen lebt, und daran hat sich nichts geändert.“ Nur ist die Not, sie zu einem bestimmten Zeitpunkt erzielen zu müssen, eben nicht mehr gegeben.

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Fritz umschreibt das so: „Wir haben jetzt einen gewissen Spielraum, aber der liegt weiterhin unter dem Deckel der Vernunft.“ Spielerkäufe im Bereich von zehn Millionen Euro und mehr werde es bei Werder nicht geben ohne entsprechende Transfereinnahmen. Das bisherige Aufgebot bezeichnet Fritz eine knappe Woche vor der Abreise ins Zillertal-Trainingslager (17. bis 27. Juli) als „gutes Gerüst, bei den ich keine Bauchschmerzen habe“. Etwas passieren wird laut dem Sportchef aber garantiert noch. Was in beide Richtungen gemeint ist.

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