Aufgepasst, Werder Bremen! Personell könnte sich die ohnehin angespannte Lage für die Grün-Weißen demnächst noch einmal dramatisch verschlechtern. Der Grund: neben den verletzungsbedingten Ausfällen von Amos Pieper, Niklas Stark, Marco Friedl und Milos Veljkovic haben die Hanseaten ein weiteres ernstzunehmendes Problem – es drohen etliche Gelb-Sperren.
Zur Erinnerung: Bereits in das vergangene Heimspiel gegen Darmstadt 98 (1:1) startete das Team von Trainer Ole Werner mit der Hypothek von vier vorbelasteten Profis – namentlich Romano Schmid, Mitchell Weiser, Jens Stage und Olivier Deman. Jetzt kommt es noch dicker, weil sich gegen die „Lilien“ auch Anthony Jung und Senne Lynen ihre jeweils vierte Gelbe Karte der Saison abholten. Somit laufen für das kommende Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim am Sonntag (17.30 Uhr) gleich sechs Profis Gefahr, sich mit der fünften Verwarnung eine Sperre einzuhandeln und im anschließenden Heimspiel gegen Borussia Dortmund (9. März, 18.30 Uhr) eine Zwangspause einlegen zu müssen. Wie also umgehen mit der „gelben Gefahr“?
„So etwas darf einen Spieler auf dem Platz nicht hemmen“, hatte Werder Bremens Leiter Profifußball Clemens Fritz unlängst im Gespräch mit unserer Deichstube gesagt – und erklärt: „Du musst einfach dein Spiel spielen, ohne Gedanken an eine mögliche Sperre im Kopf, denn die helfen nicht.“
Nur ist das in der Praxis manchmal gar nicht so einfach, wie der Fall Anthony Jung verdeutlicht. Der Routinier ist als linker Mann der Dreierkette gesetzt und trug zuletzt mit guten Leistungen zur defensiven Stabilität seiner Mannschaft bei. Ein Ausfall des 32-Jährigen wäre schon allein deshalb schwer zu verkraften, weil in der Abwehr so gut wie keine Alternativen mehr zur Verfügung stehen.
Aufgrund der schon längeren Ausfälle von Pieper (Knöchelbruch) und Veljkovic (Knieverletzung) sowie der erst kürzlich ausgefallenen Friedl (Riss des Syndesmosebandes) und Stark (Hüftprobleme), die beide ebenfalls bei vier Gelben Karten stehen, müsste da schon ein U23-Akteur wie Cimo Röcker ran oder ein gelernter Mittelfeldspieler wie Senne Lynen eine Reihe nach hinten rücken. So weit soll es möglichst gar nicht erst kommen. Werder will schließlich nicht den bisherigen Gelb-Sperren-Rekord in der Bundesliga, aufgestellt von Darmstadt 98 im Februar 2016, knacken. Damals holten sich gleich fünf Profis der Hessen vor dem Auswärtsspiel beim FC Bayern ihre fünfte Gelbe Karte ab. Die Bremer dürften nicht sonderlich heiß darauf sein, diesen Wert zu übertrumpfen.