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Ex-Werder-Profi Harnik erklärt, warum so oft Österreicher nach Bremen wechseln

Ex-Profi Martin Harnik erklärt, warum so oft Österreicher zu Werder Bremen wechseln und warum Marco Friedl im ÖFB-Kader bei der EM fehlt. Außerdem schwärmt er von Romano Schmid.
22.06.2024, 12:05 Uhr
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Von han

Österreicher beim SV Werder Bremen – das hat eine lange Tradition. Einer der ersten war Bruno Pezzey in den 80ern, einer der größten wurde Andreas Herzog in den 90ern. Besonders viele kamen ab Ende der 2000er-Jahre – und auch in der nächsten Saison stehen in Romano Schmid, Marco Friedl und Marco Grüll gleich drei Österreicher am Osterdeich unter Vertrag. Ein Zufall? Wohl kaum! Ex-Profi Martin Harnik, selbst ehemaliger ÖFB-Nationalspieler und Werder-Profi, kennt viele Gründe für den Trend.

„Es ist vor allem der familiäre Aspekt bei Werder, der viele Österreicher anspricht“, erklärt der 37-Jährige, der von 2006 bis 2009 sowie von 2018 bis 2019 bei Werder Bremen gespielt hat und aktuell bei der Fußball-EM für den Sender ServusTV als Experte arbeitet, gegenüber dem „kicker“. Ein großer Faktor sei auch Thomas Schaaf gewesen, die Trainer-Legende sei „bekennender Österreich-Liebhaber“ und habe oft seine Urlaube im deutschen Nachbarland verbracht. „Seine Identifikation hat es dann auch ausgemacht, dass sich viele Österreicher in den persönlichen Gesprächen abgeholt gefühlt haben.“

Unter Schaafs Regie kamen Sebastian Prödl, Marko Arnautovic, Zlatko Junuzovic und Richard Strebinger, die 2013 alle gleichzeitig bei Werder Bremen unter Vertrag standen. Aber auch nach der Schaaf-Ära ging der Trend weiter – Florian Grillitsch, Florian Kainz und erneut Martin Harnik fanden ihren Weg an die Weser. Was auch einfach daran liege, dass die Qualität des österreichischen Fußballs immer besser werde, so Harnik. Der 37-Jährige nennt ihn ein „sehr gutes internationales Produkt“ und erklärt: „Am Ende ist es ja nicht nur der Wohlfühlfaktor oder eine gewisse Sympathie für das Land, sondern das sind schlicht gute Fußballer.“ Dazu komme der Vorteil der deutschen Sprache.

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In Romano Schmid und Neuzugang Marco Grüll spielen in der nächsten Saison auch zwei österreichische Nationalspieler bei Werder Bremen, die aktuell noch bei der EM für ihr Land antreten. Gerade Schmid imponiert Harnik. „Was auffällt, ist, wie er seine körperlichen Defizite, die nicht wegzutrainieren sind, durch ganz viel Leidenschaft und Cleverness kompensiert“, so der 68-malige Nationalspieler. „Und fußballerisch ist er sowieso richtig gut. Seine Entwicklung wird nicht aufhören.“ Auch Grüll sei ein „interessanter Spieler“. Werders dritter Österreicher Marco Friedl, der nicht für das Turnier in Deutschland nominiert wurde, hätte der ÖFB-Elf bei der Europameisterschaft helfen können, findet Harnik: „Sein Pech war, dass er sich zu selten vor Ort zeigen konnte. Er hatte nicht die Chance, sich zu einem Teil der Nationalmannschaft zu entwickeln.“

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