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Zurück in die Zukunft Keke Topp spielt wieder für Werder – und möchte durchstarten

Die Transfer-Rückkehr ist perfekt: Keke Topp wechselt wieder zu Werder Bremen und möchte in der Bundesliga durchstarten. Als Stürmer-Typ vergleicht er sich mit Niclas Füllkrug.
19.06.2024, 14:16 Uhr
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Von Daniel Cottäus

Es war ein Spiel für die Ewigkeit, eines, das schon mit dem Abpfiff einen festen Platz in der Clubgeschichte des SV Werder Bremen sicher hatte – und Keke Topp hat es hautnah miterlebt.

Als die Bremer im August 2022 nach einem scheinbar aussichtslosen 0:2-Rückstand noch mit 3:2 bei Borussia Dortmund gewannen und dabei alle drei Tore zwischen den Minuten 89 und 90+5 erzielten, explodierte der Gästeblock im Signal-Iduna-Park, in dem auch Topp das Duell verfolgte. Als U19-Spieler des FC Schalke 04 hatte der Stürmer eine angenehm kurze Anreise gehabt, um seinen Ex- und Herzensverein Werder spielen sehen zu können. „Der Kontakt ist nie abgebrochen. Ich habe den Verein als Fan immer weiter unterstützt“, sagt Topp, der im Sommer 2021 aus der Bremer in die Gelsenkirchener Jugendabteilung gewechselt war – und nun als Profi den Weg zurück antritt. Am Mittwoch präsentierten die Bremer den 20-Jährigen offiziell als Neuzugang für die kommende Saison.

Fritz lobt Entwicklung

„Keke hat in den letzten Jahren eine sehr gute Entwicklung genommen. Er hat bei Schalke 04 seine Qualitäten unter Beweis gestellt, und wir sind absolut davon überzeugt, dass noch viel Potenzial in ihm steckt, das wir gerne mit ihm gemeinsam weiterentwickeln wollen“, betont Clemens Fritz, Werders kommender Sportchef. Dass Verein und Spieler wieder zueinander finden würden, hatte sich in den vergangenen Wochen mehr und mehr abgezeichnet, am Dienstag unterschrieb Topp dann seinen Vertrag in Bremen, der nach Informationen unserer Deichstube über vier Jahre, also bis Sommer 2028 läuft. Über die Ablösesumme für Topp vereinbarten Werder und Schalke Stillschweigen. Wie zu erfahren ist, soll sie bei rund zwei Millionen Euro liegen. Dazu könnten in Zukunft noch erfolgsabhängige Bonuszahlungen kommen. Geld, das die Bremer gerne investiert haben – Topps Potenzial wird im Club als sehr hoch eingeschätzt. Entsprechend groß war damals die Ernüchterung bei seinem Abgang und entsprechend groß ist nun die Freude über die Rückkehr.

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„Keke ist ein wuchtiger, körperlich robuster Stürmer, der in seinem Spiel immer alles reinwirft“, sagt Cheftrainer Ole Werner. Und weiter: „Er ist taktisch gut ausgebildet und hat einen guten Abschluss. Er wird unser Spiel mit seinen Qualitäten bereichern.“ Zumal Topp als Spielertyp Mittelstürmer eine Leerstelle im Bremer Kader füllt, die nach dem Abgang von Niclas Füllkrug entstanden ist. Zugegeben: Die Fußstapfen sind groß, gegen Vergleiche mit dem Nationalspieler hat Topp aber grundsätzlich nichts. Er bemüht sie sogar selbst.

Topp vergleicht sich mit Füllkrug

„Man kann mich vom Spielstil sehr mit Niclas Füllkrug vergleichen. Wir sind von der Spielart sehr ähnlich. Ich arbeite sehr viel mit meinem Körper, versuche die Bälle gut festzumachen und bin ein klassischer Neuner“, sagt der Angreifer im Interview mit den Clubmedien. Für Schalke kam Topp in der Saison 2022/23 bereits ein Mal in der Bundesliga zum Einsatz – als Joker während einer 0:2-Niederlage bei der TSG Hoffenheim –, ansonsten stehen 26 Zweitligaeinsätze (fünf Tore, zwei Vorlagen) in seiner Profi-Vita. „Ich habe auf Schalke gelernt, erwachsen zu werden“, sagt Topp und schwärmt von der Zusammenarbeit mit dem bekannten Nachwuchstrainer Norbert Elgert. Bei den Profis hat sich das Talent dann vor allem bei Zweitliga-Rekordtorschütze Simon Terodde orientiert. „Ich konnte sehr von seiner Erfahrung profitieren, weil Simon ein sehr schlauer Stürmer ist. Und ein kleines Schlitzohr, sodass ich mir in vielen Situationen, aber auch menschlich und von der Professionalität her viel von ihm abgucken konnte“, sagt Topp, der sich bei den Königsblauen mit seiner unbekümmerten Spielweise schnell den Status als Publikumsliebling erspielte. Den Verein zu verlassen, fiel ihm deshalb auch nicht leicht.

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„Schalke liegt mir schon am Herzen“, betont der Neu-Bremer, schiebt aber sogleich hinterher: „Ich habe damals aber immer gesagt, ich würde Schalke nicht verlassen, außer Werder meldet sich. Weil Werder mein Herzensclub ist und ich hier mein halbes Leben gespielt habe.“ Von seinen neuen Teamkollegen kennt Topp bisher übrigens (fast) keinen persönlich. Lediglich mit Torhüter Mio Backhaus, der von einer einjährigen Ausleihe an den FC Volendam aus den Niederlanden zurückkehrt, hat er einst in der Bremer Jugend zusammengespielt. „Der muss im Training bald wieder öfter hinter sich greifen“, scherzt Topp.

Bis der neue Stürmer das erste Mal mit der Mannschaft auf dem Platz steht, wird es jedoch noch etwas dauern. Vor dem Trainingsauftakt am 8. Juli steht auch für Keke Topp erstmal Urlaub an. Im Anschluss daran möchte er dann mit Werder Siege feiern – und zwar auf dem Rasen und nicht mehr als Fan im Gästeblock.

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