Das Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen war bereits das neunte von nunmehr zwölf Saisonspielen, in dem Naby Keita nicht für den SV Werder Bremen auf dem Platz stehen konnte. Nach einer Adduktorenverletzung zu Saisonbeginn (vier Partien) sowie einer Muskelblessur ab dem achten Spieltag (ebenfalls vier Partien) fehlte der Ex-Star des FC Liverpool nun krankheitsbedingt. In seiner Saisonakte stehen bis dato lediglich 80 Einsatzminuten, verteilt auf die Spiele gegen Köln, Darmstadt und Hoffenheim – woran Werder rückblickend nicht ganz unschuldig ist, wie Leiter Profifußball Clemens Fritz am Sonntag in der Sport1-TV-Sendung "Doppelpass" einräumte.
Verletzung im Testspiel
Zur Erinnerung: Keita hatte sich kurz vor seinem mit großer Spannung erwarteten ersten Testspieleinsatz für Werder im Sommer beim Aufwärmen an den Adduktoren verletzt und wurde in der Folge behutsam wieder aufgebaut. Erst am fünften Spieltag gab der Kapitän der Nationalmannschaft Guineas sein einminütiges Werder-Debüt, als Einwechselspieler beim 2:1-Heimerfolg über den 1. FC Köln. In der Woche darauf gab es dann den nächsten Joker-Einsatz, dieses mal für 21 Minuten während des 2:4 in Darmstadt. Keita war am Böllenfalltor sofort präsent gewesen und hatte mit seinem Auftritt definitiv Lust auf mehr gemacht. Was bei Werder zu einer aus heutiger Sicht falschen Entscheidung beitrug - nämlich, den Mittelfeldspieler bereits im kommenden Spiel gegen Hoffenheim von Beginn an auf den Platz zu schicken.
"Im Nachhinein kann man sicherlich sagen, dass es zu früh war, ihn von Anfang an zu bringen", sagte Clemens Fritz nun - und berichtete: "Naby hat mit den Hufen gescharrt und wollte unbedingt spielen. Zudem hatten wir nach den Trainingseindrücken aus der Woche vor dem Hoffenheim-Spiel ein gutes Gefühl. Hinterher waren wir dann schlauer." Keita hatte während der 2:3-Heimpleite 59 Minuten lang auf dem Platz gestanden, dabei alles andere als frisch gewirkt und sich dann kurz vor seiner Auswechslung jene Muskelverletzung zugezogen, die ihn danach erneut vier Wochen außer Gefecht setzte. "Deswegen sind wir jetzt ein bisschen vorsichtiger bei ihm", sagte Fritz, ohne Angaben zu einem möglichen, erneuten Keita-Comeback zu machen.
Dass der gesundheitliche Zustand des verletzungsanfälligen 28-Jährigen immer wieder ein Thema sein könnte, war Werder bei der Verpflichtung durchaus bewusst. "Es war uns klar, dass die Belastungssteuerung bei Naby immer ein Thema ist." Dennoch sei der Club nach wie vor von den Qualitäten Keitas überzeugt, die der Königstransfer des Sommers in Bremen immerhin hier und da schon hat aufblitzen lassen. Das kommende Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart (Samstag, 18.30 Uhr) könnte nun zum nächsten Werder-Anlauf für Naby Keita werden.