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Wechsel-Kritik Werder-Trainer tauscht zwar spät aus, setzt dabei aber auf Qualität

Werder-Fans kritisieren immer wieder, dass Ole Werner seine Spieler zu spät auswechselt. Im Vergleich mag das stimmen. Die Qualität dieser wenigen Wechsel spricht jedoch für die Entscheidungen des Trainers.
21.11.2023, 11:27 Uhr
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Von tos

Es ist ein wiederkehrendes Thema bei Werder Bremen. Genauer gesagt bei Ole Werner. Der Trainer erntet trotz der zuletzt ordentlichen Ergebnisse immer wieder vor allem eine Kritik: Dass er angeblich zu spät wechselt. Auch nach dem jüngsten 2:2 gegen Eintracht Frankfurt waren derartige Töne aus dem Bremer Fanlager zu hören. Eine Statistik widerspricht dem allerdings recht deutlich.

„Warum zur Hölle wartet Ole Werner immer mit den Wechseln, bis es zu spät ist? WARUM?“, fragte ein User unter Werders Instagram-Post zum Frankfurt-Spiel vor gut einer Woche. Unterstützt wurde der Kommentar mit fast 700 „Likes“ von Fans, die das offenbar ähnlich sahen. Ein anderer fragte ironisch „Ist wechseln vor der 80. Minute verboten?“ und bekam dafür Zuspruch in Form von rund 150 „Likes“. Weitere Kommentare schlugen ebenso in diese Kerbe.

Ein dünner Kader lässt wenig Optionen offen

Auch in der Medienrunde nach dem Frankfurt-Spiel wurde Ole Werner auf seine späten Wechsel angesprochen. „Wir haben ja relativ früh in den Räumen, in denen wir Probleme hatten, gewechselt. Das war dann Senne Lynen, der gekommen ist“, entgegnete der Bremer Trainer gewohnt gelassen. In der 66. Spielminute hatte er Leonardo Bittencourt ausgewechselt, um mit einem zusätzlichen Sechser für mehr Stabilität im Spiel zu sorgen. Der 1:2-Anschlusstreffer der Frankfurter war nur eine Minute zuvor gefallen. Später kassierten die Bremer bekanntlich noch den Ausgleich. Werner wies hinterher zudem abermals auf den dünnen Kader hin, der ihm speziell bei verletzungsbedingten Ausfällen (Naby Keita und Christian Groß) die Möglichkeit auf größere Veränderungen verwehre: „So wahnsinnig viele etatmäßige Spieler, die sonst noch eine Option gewesen wären, haben wir nicht“, so der Coach damals.

Werner belegt bei der Menge der Wechsel den vorletzten Platz

Insgesamt hat Ole Werner speziell in den jüngsten vier Liga-Spielen nie vor der 66. Spielminute gewechselt, was die Kritik durchaus nachvollziehbar macht. Zumal der 35-Jährige oftmals erst ab der 80. und damit ziemlich spät mehrere frische Kräfte ins Spiel bringt. Zudem hat er von den 16 Trainern, die an allen elf Spieltagen an der Seitenlinie standen (Mainz 05 und der FC Augsburg vollzogen zwischenzeitlich Trainerwechsel) die zweitwenigsten Einwechslungen vorgenommen (48). Nur Hoffenheims Pellegrino Matarazzo tauschte seltener (47).

Wechsel-König ist Werner also absolut nicht, zumindest was die Quantität angeht. Bei der Qualität mischt der Werder-Coach im Bundesliga-Vergleich dagegen ziemlich weit oben mit – zumindest in der Offensive. Denn bei der Statistik „Goldenes Händchen“ der Webseite transfermarkt.de belegt Ole Werner mit acht Torbeteiligungen eingewechselter Spieler Platz vier. Fünf Tore und drei Vorlagen steuerten – angeführt von Justin Njinmah (2 Tore/1 Assist) – die Joker der Grün-Weißen bereits bei. Nur die Top-Teams RB Leipzig (6/3), VfB Stuttgart (6/6) und FC Bayern (6/7), die eben auch mehr Qualität von der Bank bringen können, sind da noch besser. 

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