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Klares Bekenntnis Burke will bei Werder bleiben: "Habe hart an mir gearbeitet"

Lange wurde sein Wechsel erwartet, zuletzt überraschte Oliver Burke mit neuem Biss. Jetzt spricht er sich dafür aus, langfristig bei Werder bleiben zu wollen – auf Vereinsseite scheint das nicht ausgeschlossen.
17.12.2024, 15:28 Uhr
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Von Daniel Cottäus

Dass Oliver Burke kurz vor Weihnachten 2024 öffentlich über seine Situation als Profi des SV Werder Bremen sprechen würde, war noch vor wenigen Monaten nahezu unvorstellbar. Aus dem einfachen Grund, weil allgemein angenommen wurde, dass es den Werder-Profi Oliver Burke Mitte Dezember schon lange nicht mehr gibt. Im Sommer hatte der Stürmer aus Schottland als Wechselkandidat Nummer eins gegolten, zu blass waren seine sportlichen Eindrücke während der Ausleihe an Birmingham City gewesen, zu vorbelastet sein Verhältnis zu Werder-Trainer Ole Werner. Dass Burke vor dem letzten Pflichtspiel des Jahres gegen Union Berlin (Sonnabend, 15.30 Uhr) nun Sätze sagt wie „Ich fühle mich rundum wohl bei Werder und bin sehr froh, wie es gelaufen ist“, bedarf also einer Erklärung. Am Dienstag hat sie der 27-Jährige geliefert.

„Meine Situation war nicht einfach“, begann Burke, bei dem es vor dem Saisonstart nicht mehr die Frage gewesen war, ob – sondern nur noch, wann er denn wechselt. Passiert ist dann: nichts. Trotz Bemühungen ließ sich kein Transfer realisieren, der Spieler, dessen Vertrag bei Werder noch bis zum 30. Juni 2025 läuft, blieb. Und legte sich mächtig ins Zeug, wovon sich Coach Werner im Rückblick überrascht zeigt. „Wenn wir uns die letzten beiden Jahre anschauen“, sagte der Coach in der Vorwoche, „dann hat er sich da durch die schweren Phasen nicht durchgebissen. Das ist jetzt etwas anderes.“

Burke: "Früher war ich nicht geduldig genug"

Ein Eindruck, den Oliver Burke vorbehaltlos bestätigt. „Ich war früher vielleicht zu wenig fokussiert. In dem Punkt habe ich mich definitiv verbessert“, sagte er am Dienstag. Und weiter: „Als Spieler musst du reifen und dich entwickeln. Das habe ich getan. Ich wollte allen beweisen, dass ich es bei Werder schaffen kann, und habe hart an mir gearbeitet.“ Vor allem am Punkt Geduld mache Burke das fest. Nicht gleich unruhig werden, wenn die Einsätze mal auf sich warten lassen, nicht hadern und alles infrage stellen – solche Sachen beherzige er nun.

„Früher war ich nicht geduldig genug und wollte zu viel auf einmal“, erzählte der Stürmer. „Das ist jetzt Vergangenheit. Jetzt konzentriere ich mich voll auf das, was kommt.“ Spannung hält es schließlich genug parat.

Bleibt Burke bei Werder?

Nachdem Burke also den Sommer als Werder-Profi überdauert und inzwischen bewiesen hat, dass er der Mannschaft mit seinen Qualitäten viel geben kann – siehe Siegtor gegen Kiel –, steht die Frage im Raum, wie der Verein perspektivisch mit ihm plant. Gespräche über eine Verlängerung des auslaufenden Vertrags hat es bisher nicht gegeben, weil Werders Verantwortliche zunächst die weitere Entwicklung abwarten wollen. Ausgeschlossen ist es aber längst nicht mehr, dass Burke auch über die aktuelle Saison hinaus am Osterdeich sein Geld verdient. Er selbst würde es sich jedenfalls wünschen.

Ein schlichtes „Ja“ entgegnete Burke zunächst auf die Frage, ob er gerne langfristig bleiben würde. Seine weitergehende Erklärung klang dann so: „Ich liebe den Verein und die Fans und möchte gerne weiter ein Teil des Clubs bleiben.“ Dass Burkes Sohn Landon im Oktober in Bremen zur Welt kam, verstärkte die Verbindung zu Stadt und Verein für den Profi weiter. „Es macht Bremen als Ort noch mal spezieller für mich“, sagte Burke, der mit den aktuell eher kurzen Nächten übrigens ganz gut zurechtkommt: „Ich habe ja meine Kaffeemaschine und bin glücklich.“

Natürlich will auch ich in der Startelf stehen.
Oliver Burke

Fehlt eigentlich nur noch der von Trainer Werner als möglich eingestufte Startelfeinsatz für Oliver Burke, um dessen Fußballjahr abzurunden. 49 Bundesligaspiele hat der „Schotte mit dem Bart“, wie er einst von einem TV-Reporter genannt wurde und seitdem von den Werder-Fans genannt wird, seit seiner Verpflichtung im Sommer 2022 für die Bremer bestritten – nur eines davon von Beginn an. Eine eher bescheidene Quote. „Natürlich will auch ich in der Startelf stehen“, betonte Burke, sagte jedoch direkt danach: „Im Moment kann ich von der Bank auch für Einfluss sorgen.“ Bewiesen hat er das in der laufenden Saison bereits.

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