Es sieht immer mehr danach aus, als hätte sich Jiri Pavlenka einen lang gehegten Traum erfüllt: Werder Bremens Torhüter scheint sich endlich als Nummer eins in der tschechischen Nationalmannschaft festgespielt zu haben. Am Montagabend stand der 30-Jährige auch im EM-Qualifikationsspiel gegen die Republik Moldau über 90 Minuten im Kasten – es war sein viertes Länderspiel in Folge von Anfang an und das zweite Pflichtspiel in Serie.
Damit hat Pavlenka – zumindest vorerst – nicht nur Ersatzmann Jindrich Stanek (Viktoria Pilsen) ausgestochen, sondern auch seinen langjährigen Konkurrenten Tomas Vaclik, der seit Winter aber auch nur noch bei Huddersfield Town in der zweiten englischen Liga spielt. Zur Erinnerung: Auch Pavlenka war von Nationaltrainer Jaroslav Silhavy nicht mehr berücksichtigt worden, als der Keeper mit Werder Bremen in der zweiten Liga spielte.
Gut für Pavlenka: Auswärts gegen die Republik Moldau blieb seine Weste weiß. Allerdings reichte es für Tschechien auch nur zu einem 0:0. Mit vier Punkten auf dem Konto ist das Land aber Erster in der Qualifikations-Gruppe E vor Polen, das die Tschechen bereits am Freitag mit 3:1 geschlagen hatten. Es sind zwar erst zwei Qualifikationsspiele gespielt, Pavlenka darf aber zumindest auf die Erfüllung eines weiteren Traumes hoffen: der Teilnahme an der EM 2024 in Deutschland.
Deutlich unangenehmer lief die Länderspielreise für Ilia Gruev: Nach der 0:1-Niederlage gegen Montenegro kassierte Werders Mittelfeldspieler mit Bulgarien am Montag nun eine herbe 0:3-Pleite in Ungarn. Gruev stand in der Startelf und wurde in der 85. Minute ausgewechselt. Romano Schmid und Österreich dürfen sich derweil über den zweiten Sieg im zweiten Quali-Spiel freuen: Gegen Estland gab es einen 2:1-Erfolg. Schmid durfte dabei als Kurzarbeiter mitwirken: In der zweiten Minute der Nachspielzeit wechselte Nationaltrainer Ralf Rangnick ihn für den Hoffenheimer Christoph Baumgartner ein. Es war der vierte Einsatz des 23-Jährigen in der A-Nationalmannschaft.
„Er hat viel Pech gehabt – erst die Verletzung, dann die Krankheit“, blickt Clemens Fritz als Leiter Profifußball auf Schmids unglücklichen Jahresbeginn und den Rückfall im März zurück. „Er ist jetzt auf einem wirklich guten Weg. Das zeigt auch die Einladung zur Nationalmannschaft. Das kann einen positiven Effekt haben. Wir sind froh, dass er wieder dabei ist.“