Transfer für kommende Saison So tickt der Neue bei Werder: Dawid Kownacki im Porträt

Der 26 Jahre alte Stürmer kommt von Fortuna Düsseldorf an die Weser. Was ihn prägt, was ihm am meisten bedeutet, was er mitbringt – der ausführliche Steckbrief des neuesten Transfers nach Bremen.
22.05.2023, 20:24 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Von Daniel Cottäus

26 Jahre alt, Stürmer, 1,86 Meter groß, Rechtsfuß und 75 Kilogramm schwer – diese Daten stehen im fußballerischen Steckbrief von Dawid Kownacki, der von Zweitligist Fortuna Düsseldorf zum SV Werder Bremen wechselt. Viel verraten sie allerdings nicht über ihn als Person. Ein Blick auf die bisherige Karriere und Vita des Polen hilft da deutlich mehr. Das ist Dawid Kownacki:  

Frühstarter:

Der Bremer Neuzugang wurde am 14. März 1997 in der polnischen Stadt Gorzow Wielkopolski geboren, wo er als Kind beim Lokalverein Stilon Gorzow Wielkopolski mit dem Fußballspielen begann. 2005 wechselte Dawid Kownacki in die Jugendabteilung von Lech Posen, acht Jahre später feierte er sein Debüt in der ersten polnischen Liga. Im Alter von 16 Jahren und 344 Tagen erzielte der Angreifer am 21. Februar 2014 sein erstes Profi-Tor, was ihn zu einem von nur fünf Spielern in der Liga-Geschichte machte, die vor Vollendung des 17. Lebensjahres getroffen haben. Nach der Spielzeit erhielt er vom Ligaverband die Auszeichnung als "Entdeckung der Saison".

Familienmensch:

"Familie ist alles für mich." Das sagte Dawid Kownacki in einem Interview mit den Vereinsmedien seines Noch-Vereins Fortuna Düsseldorf. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin – dem polnischen Model Aleksandra Adamczak – hat der Stürmer mittlerweile zwei Kinder. Kownackis Tochter kam im April 2019, sein Sohn im November 2022 zur Welt.

Lewandowski-Kumpel: 

Sie spielen eine ähnliche Rolle auf dem Platz, und auch rein optisch ist eine gewisse Ähnlichkeit nicht von der Hand zu weisen – und dennoch: Vergleiche mit Superstar Robert Lewandowski hört Dawid Kownacki gar nicht gerne. "Ich will nicht der nächste Lewandowski sein, sondern ich möchte Dawid Kownacki sein", sagte er in einem Interview mit der "Westdeutschen Zeitung". Zum Top-Stürmer des FC Barcelona pflegt der Neu-Bremer guten Kontakt: "Er ist ein großartiger Fußballer, wir sind befreundet, ich mag ihn und ich habe viel von ihm gelernt." Sechs Mal standen beide Angreifer bisher gemeinsam in der Nationalmannschaft auf dem Platz, darunter auch ein Einsatz bei der Weltmeisterschaft 2018.

Verletzungspech:

Die Liste ist lang und reicht von Oberschenkelproblemen über eine Gehirnerschütterung bis hin zu einem Außenbandriss im Knie. Immer wieder wurde Dawid Kownacki während seiner Zeit bei Fortuna Düsseldorf von Verletzungen ausgebremst. Seit der Saison 2018/19 hat er deshalb insgesamt 36 Spiele für den Verein verpasst. "Es war zum Teil eine schwierige Zeit für mich", sagte er 2021 gegenüber den Fortuna-Clubmedien und berichtete, dass ihm die Arbeit mit Düsseldorfs Mentaltrainer Axel Zehle "sehr viel geholfen" habe.

Positivschub in Posen: 

Nach einem Jahr als Leihspieler bei den Rheinländern wurde Dawid Kownacki im Januar 2020 für eine Ablösesumme von knapp sieben Millionen Euro fest von Sampdoria Genua verpflichtet, was ihn zum teuersten Spieler der Düsseldorfer Vereinsgeschichte machte. Im Januar 2022  sollte er dann aber nur noch weg. "Ich habe die Information vom Club bekommen, dass sie keine Zukunft mehr mit mir sehen und ich mir einen Verein suchen kann. Das war zwei Tage vor Schließung des Transferfensters. Somit hatte ich nicht viele Optionen", sagte Kownacki gegenüber dem "kicker". Schließlich lief es auf eine Ausleihe zu seinem Ex-Club Lech Posen hinaus, die für den Angreifer zur echten Wohlfühlzeit werden sollte. In der Rückrunde der Ekstraklasa schoss er vier Tore in 14 Spielen und verhalf dem Team somit zum Gewinn der Meisterschaft. "Das hat mir Selbstvertrauen gegeben und mich wieder glauben lassen, dass ich ein guter Spieler bin", erklärte er nach seiner Rückkehr. In der aktuellen Saison ist Kownacki mit  zwölf Toren und zehn Assists einer der Top-Scorer der 2. Bundesliga.

Meinungsstark, aber nicht lautstark: 

Ein Lautsprecher ist Dawid Kownacki zwar nicht, eher ein Mann der leisen Töne, aber wenn er der Meinung ist, etwas sagen zu müssen, dann tut er es auch. So zum Beispiel während der laufenden Zweitligasaison, in der der Stürmer nach dem 14. Spieltag der erste Düsseldorfer war, der das Saisonziel Aufstieg offen ansprach. "Natürlich haben wir das Ziel, in die Bundesliga aufzusteigen", sagte er. Kurz darauf legten auch Trainer Daniel Thioune und Sportvorstand Klaus Allofs ihre öffentliche Zurückhaltung bei diesem Thema ab. Dass aus dem Düsseldorfer Aufstieg nichts wird, steht inzwischen fest. Ein weiteres großes Ziel Kownackis ist die EM-Teilnahme 2024 mit Polen. Als er zum Auftakt der Qualifikation von Nationaltrainer Fernando Santos nicht nominiert wurde, sagte er gegenüber dem polnischen Youtube-Kanal Foot Truck: "Ich hatte damit gerechnet, dass ich berufen werde. Ich bin seit langer Zeit in Top-Form und treffe, lege auf, spiele eigentlich alle Partien durch. Wenn ich auf meine persönliche Situation und die der Stürmer im polnischen Kader schaue, dann denke ich schon, dass ich mit einer Nominierung rechnen durfte. Als das nicht der Fall war, war das für mich wie eine Ohrfeige!“

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