Idyllisch schmiegt sich das Uplandstadion in Willingen an die Hänge, Schattenplätze sind allerdings rar gesät. Und deshalb brutzelten die gut 3000 Fans ordentlich in der Sonne, während der SV Werder Bremen am Donnerstagabend im Sauerland zum Testspiel gegen Ligakonkurrent Borussia Mönchengladbach antrat. Bei Temperaturen von bis zu 30 Grad Celsius war allerdings auch von den Akteuren auf dem Platz Durchhaltevermögen gefordert. Phasenweise ebbte das Tempo spürbar ab, passend zum Wetter avancierte das Duell zum Sommerkick – auch weil beide Teams nicht ansatzweise in Bestbesetzung antraten. Am Ende setzte sich Werder knapp mit 1:0 (0:0) durch.
Es dauerte eine ganze Weile, ehe es vor den Toren gefährlich wurde. Aus Bremer Sicht hatte U23-Leihgabe Jakob Löpping die erste gute Gelegenheit, nach einem Lupfer über den Keeper wurde der Ball aber gerade noch von der Linie gekratzt (16.). Knapp zwei Minuten später wurde dann ein strammer Schuss von Nachwuchsmann Kein Sato pariert (18.). Auf der Gegenseite verhinderte Torhüter Michael Zetterer nach einer Ecke den Rückstand (30.), ehe es kurz darauf für Werder erneut Sato probierte (37.). Weitere Höhepunkte gab es im ersten Durchgang nicht, dafür aber höflichen Applaus, als sich die beiden Bundesligisten in die schattige Kabine zurückzogen.
Neun Akteure aus der U 23
Insgesamt neun Akteure aus der U23 hatte Ole Werner in seinen Kader berufen, nachdem Löpping, Sato und Cimo Röcker sogar beginnen durften, ersetzte Davis Asante nach der Pause auch noch planmäßig Mitchell Weiser. Wesentlich mehr Spielpraxis erhielten derweil Senne Lynen, Justin Njinmah und Nicolai Rapp, nachdem das Trio in der Liga zuletzt über weite Strecken auf der Bank gesessen hatte.
Pünktlich zum Beginn des zweiten Abschnitts hatte sich die Sonne dann hinter einen der angrenzenden Hügel geschoben, weshalb der Platz fortan komplett im Schatten lag. Und prompt wurde das Geschehen zumindest etwas schneller – was allerdings auch keine allzu große Kunst war. Gladbachs Robin Hack war es, der für das erste kleine Ausrufezeichen nach dem Seitenwechsel sorgte, sein Schuss landete jedoch scheppernd am Pfosten (57.). Werder tat sich aufgrund der ungewohnten Formation dagegen ziemlich schwer, einen strukturierten Spielaufbau zu initiieren. Die Krönung war eine ziemlich dreiste Sato-Schwalbe im gegnerischen Strafraum (59.). Erst Njinmah sorgte mit einem Distanzschuss neben den Kasten wieder für echte Gefahr (61.). Augenblicke später probierte es Röcker per Kopf. Nach Vorlage des eingewechselten Philipp Kühn traf dann Njinmah in guter Position den Ball nicht richtig (65.). Die Bremer wurden jetzt spürbar aktiver, Kühn vergab die nächste gute Gelegenheit zur Führung (68.).
Danach schleppte sich die Begegnung jedoch wieder dem Ende entgegen. Romano Schmid verzettelte sich in einigen Alleingängen, auch sonst gab es allerlei Ungenauigkeiten auf beiden Seiten. Und trotzdem gelang Werder noch das 1:0. Ricardo Schwarz flankte den Ball auf Njinmah, der völlig freistehend aus kurzer Distanz keine Probleme hatte, das Tor zu treffen (85.). Zumindest die Fans der Grün-Weißen hatten so noch ein versöhnliches Ende eines insgesamt schwerfälligen Testkicks erlebt.
- SV Werder Bremen: Zetterer – Pieper, Rapp, Friedl, Weiser (46. Asante), Lynen, Röcker (82. Kebe), Schmid (82. Kasper), Löppping (62. Schwarz), Sato (62. Kühn), Njinmah (87. Imasuen)