Das war bitter: Werder Bremen war auf dem besten Weg zum vorzeitigen Klassenerhalt, doch Leipzig schießt sich mit zwei späten Toren zum Sieg. Diese Noten haben sich die Werder-Profis verdient – unsere Einzelkritik:
Jiri Pavlenka: Im Glück, dass ein direkt aufs Tor gezogener Eckball von Szoboszlai nur am Pfosten landete (42.). Ansonsten im ersten Durchgang da, wenn er gebraucht wurde. Parierte aufmerksam einen Schuss von Laimer (51.). Prallte später heftig mit Nkunku zusammen, konnte aber weitermachen und zeigte dann eine Sensations-Tat gegen den Franzosen (77.). Bei den Gegentoren ohne Chance. Note 1,5
Milos Veljkovic: Rechtzeitig fit nach Leistenbeschwerden und somit zurück in der Startelf. In seinem 200. Pflichtspiel für Werder sehr engagiert, doch Schiedsrichter Badstübner wertete viele seiner Aktionen als Vergehen. Bei beiden Gegentoren dann nur Zuschauer. Note 4
Niklas Stark: Handelte sich nach einem ungestümen Foul früh seine 9. Gelbe Karte der laufenden Saison ein, klärte dafür aber richtig klasse gegen den einschussbereiten Nkunku (33.). Auch danach lange aufmerksam, ehe er in der Nachspielzeit den entscheidenden Zweikampf verlor. Note 3,5
Marco Friedl: In seiner Kernaufgabe, dem Verteidigen, meistens auf der Höhe, wenngleich auch er Gelb für ein Foul an Nkunku sah. Seine öffnenden Pässe kamen dagegen kaum einmal an und setzten Werder unnötig noch mehr unter Druck als ohnehin schon. Und dann verzockte er sich vor dem 1:2. Note 4
Mitchell Weiser: Wieder einmal enorm beweglich, war häufig nur irregulär von seinen Gegenspielern zu stoppen. Hatte so ein paar scharfe Hereingaben parat und wäre kurz vor der Pause fast selbst bei einem Konter frei durch gewesen. Fast jede gute Bremer Szene lief über ihn. Sein Einwurf leitete das 1:0 ein. Note 2
Ilia Gruev (bis 76.): Stand in der Startelf, da Christian Groß aufgrund von Knieproblemen passen musste. Traf nicht immer die richtige Entscheidung, manch Pass war zu schlampig gespielt. Probierte dieses Defizit durch eine gewohnt hohe Einsatzbereitschaft wettzumachen. Musste mit Krämpfen runter. Note 4
Anthony Jung: Rettete gegen seinen dauerhaft drückenden Ex-Verein in höchster Not (28.) und hatte auf seiner Seite auch sonst jede Menge Arbeit zu verrichten. Die erledigte er lange solide, was an diesem Tag kein Makel war. Dann ein bisschen weit weg von Torschütze Orban. Note 3,5
Jens Stage: War defensiv enorm eingebunden, weil die Gastgeber immer wieder anschoben. Stand dadurch mitunter so tief, dass er fast schon zweiter Sechser war. Vor Werders 1:0 dann jedoch mit herrlicher Vorlage auf Bittencourt. Vor dem 1:1 etwas zu weit weg von Flankengeber Nkunku. Note 2,5
Leonardo Bittencourt (bis 78.): Bewegte sich immer am Rande der Legalität und versuchte zu stören, wo es ging. Allerdings leistete auch er sich wie mehrere seiner Teamkollegen im Vorwärtsgang zu viele Ungenauigkeiten, wodurch es zu schnelle Ballverluste gab. Wegen eines Schubsers gegen ihn wurde das vermeintliche 1:0 der Leipziger erst zurückgenommen (68.), ehe er dann selbst zur Bremer Führung traf. Note 2
Marvin Ducksch (bis 76.): Immer wieder flogen hohe Bälle in seine Richtung, die er jedoch kaum einmal unter Kontrolle bekam. Hing so ziemlich in der Luft, auch seine Standards sorgten nicht für die erhoffte Gefahr. Hatte dann aber die Mega-Chance zur Führung (64.). Stark, wie er dann nach einem cleveren Einwurf die Führung einleitete. Krämpfe zwangen ihn zur Auswechslung. Note 3
Romano Schmid (bis 85.): Erhielt als Füllkrug-Ersatz erneut den Vorzug vor Maximilian Philipp und hatte früh eine gute Kopfballchance (14.). Danach gelang es aber auch ihm lange nicht, für die so dringend benötigte Entlastung zu sorgen – ehe ein schöner Schuss knapp am Tor vorbeizischte (55.). Note 3
Niklas Schmidt (ab 76.): Sollte mit Ballbesitz das Spiel beruhigen, doch das gelang nur selten. Note –
Maximilian Philipp (ab 76.): Fiel nicht großartig auf. Note –
Eren Dinkci (ab 78.): Erzielte noch ein Abseitstor. Note –
Manuel Mbom (ab 85.): Sollte den Sieg mit ins Ziel bringen, doch es gab noch zwei Gegentore. Note –