Es hat ihn schon wieder erwischt. Im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (2:1) bekam Michael Zetterer erneut einen Schlag auf das rechte Sprunggelenk ab, krümmte sich vor Schmerzen und hatte Glück, dass er weiterspielen konnte. "Es ist wie verhext", seufzte der Torhüter nach der Partie, um dann doch zu lachen. Schließlich hatte er durchgehalten und mit seinem Team den ersten Sieg seit sieben Spielen gefeiert. Weshalb das rechte Sprunggelenk nach Spielschluss auch ein bisschen weniger wehtat.
Aber die Probleme sind enorm. Der 28-Jährige berichtete von einem "angerissenen Syndesmoseband" und gestand: "Ich spüre das schon seit Wochen." Und in schöner Regelmäßigkeit treffen ihn die Gegenspieler genau an dieser sensiblen Stelle.
Was passierte
Dieses Mal war Deniz Undav der "Übeltäter", der Michael Zetterer auf den Fuß stieg. Nach 71 Minuten erzielte der gebürtige Achimer den 1:2-Anschlusstreffer für den VfB Stuttgart, als er den Ball aus dem Gewusel heraus über die Linie stocherte und dabei mit dem am Boden liegenden Keeper zusammenprallte.
Erstmals aufgebrochen war die Verletzung Ende März im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (0:2). Beim Stand von 0:1 vereitelte Michael Zetterer eine Großchance von Kevin Paredes, prallte dabei mit seinem Teamkollegen Marco Friedl zusammen, der sich in den Schuss geworfen hatte. Eine Woche später, im Spiel bei Eintracht Frankfurt (1:1), klärte der 28-Jährige den Ball dann in höchster Not vor dem heranstürmenden Ansgar Knauff, der aber voll durchzog und den Bremer Schlussmann am rechten Fuß traf. Und auch beim 0:5 bei Bayer Leverkusen bekam Zetterer einen Tritt ab, als er sich in eine Grätsche des heranstürmenden PIero Hincapie warf. Nun traf Undav die lädierte Stelle.
Doch trotz der Schmerzen und des angerissenen Syndesmosebandes zeigte Michael Zetterer im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart wieder einmal eine starke Leistung. Ob gegen Deniz Undav (5.), Serhou Guirassy (33.) oder Jamie Leweling (48.) - immer wieder fanden die Stuttgarter im Bremer Keeper ihren Meister. Und wenn Zetterer doch mal geschlagen war, zischte der Ball am Tor vorbei oder prallte wie bei Undavs Kopfball an die Unterkante der Latte (43.). "Die haben Weltklasse-Stürmer da vorne drin, da ist es klar, dass ich wahrscheinlich ein bisschen mehr zu tun bekomme, als wenn wir gegen Darmstadt spielen", meinte Zetterer mit einem breiten Grinsen und lobte: "Ein Riesenkompliment an die Jungs vor mir, was die alles wegverteidigt haben. Die haben sich in jede Aktion geschmissen. Das war von allen eine Monsterleistung."