Foulspiele gehören im Fußball dazu wie der Pfosten zum Tor. Immer wieder bringen Spieler ihre Gegner in den unterschiedlichsten Situationen regelwidrig zu Fall. Auch die Profis des SV Werder Bremen tun dies. 164 Mal langten die Grün-Weißen in der laufenden Bundesligasaison bereits zu. Allerdings teilt sich diese Zahl nicht gleichmäßig auf den Kader auf, einige Akteure brechen das Regelwerk öfter als andere.
Defensivmann Christian Groß ist einer von ihnen. Kein anderer Bremer foulte in den ersten 15 Bundesliga-Partien häufiger als der 33-Jährige. Folgerichtig führt der älteste Werder-Profi des aktuellen Aufgebots, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft, die vereinseigene Foulstatistik mit satten 25 Vergehen an. Im Liga-Vergleich wird Groß damit auf Rang fünf gelistet - nur zwei Foulspiele mehr und der gebürtige Bremer dürfte sich den ersten Platz mit Rani Khedira vom 1. FC Union Berlin und Christoph Baumgartner von der TSG Hoffenheim teilen (je 27). Gegen Mitchell Weiser ahndeten die Unparteiischen bislang 19 Fouls, womit der flinke Schienenspieler bei den Grün-Weißen am zweithäufigsten foulte (ligaweit Platz 16). Nur ein unerlaubtes Vergehen weniger (18) erlaubte sich Eigengewächs Ilia Gruev und belegt damit den teaminternen dritten Platz (ligaweit Platz 25).
Werden alle Foulspiele des Bremer Kaders zusammengenommen, so kommt die Zahl 164 heraus. Mit Blick auf die anderen 17 Bundesligisten, rangiert Werder mit diesem Wert auf Platz elf hinter Hertha BSC (173 Fouls) und vor Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig (157 Fouls). Der 1. FC Union Berlin kratzt an der Zweihunderter-Marke und führt die Statistik mit ganzen 199 bestraften Vergehen an. Der amtierende Deutsche Meister und derzeitige Bundesliga-Tabellenführer FC Bayern München bildet das Schlusslicht (125 Fouls).
Amos Pieper kennt sich derweil mit dem Sammeln von Gelben Karten gut aus. Der Innenverteidiger holte sich bereits am siebten Spieltag in der Partie gegen Bayer 04 Leverkusen (1:1) den fünften Karton ab und war damit gezwungen, die ligaweit erste Gelbsperre zu verbüßen. Insgesamt sah der Abwehrspieler bislang sechs Mal die Gelbe Karte. Damit belegt er im Liga-Überblick gemeinsam mit dem Ex-Bremer Kevin Voigt (TSG Hoffenheim) den zweiten Platz. Nur Augsburgs Kapitän Jeffrey Gouweleeuw wurde öfter verwarnt (sieben Gelbe Karten).
Die kurioseste Strafe holte sich Lee Buchanan im Auswärtsspiel gegen den SC Freiburg (0:2) ab, als der Unparteiische Bastian Dankert ihn mit Felix Agu verwechselte und nach einem Foul irrtümlich die Gelbe Karte zeigte. Da die Verwechslung dem Schiedsrichtergespann inklusive dem Video-Assistenten erst nach Schlusspfiff auffiel und der Bremer Einspruch nicht fristgerecht beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) einging, blieb die Geister-Gelbe-Karte bestehen.