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Alle Details zum Leihtransfer "Möchte zeigen, was ich kann": Neuzugang Alvero freut sich auf Werder

Skelly Alvero wechselt auf Leihbasis zum SV Werder. Und der Franzose ist voller Tatendrang. Alle Details zum Transfer.
31.01.2024, 20:05 Uhr
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Von Malte Bürger

Eigentlich ist Skelly Alvero ja nicht zu übersehen. Schließlich misst der 21-Jährige stattliche 2,02 Meter. Und doch taugte der Mittwoch lange Zeit ganz gut für ein Versteckspiel. Denn der Transfer des französischen Mittelfeldmannes hatte sich längst angedeutet, doch der SV Werder Bremen tat alles, um vorerst öffentliche Blicke auf den Profi zu vermeiden, ehe dann am Abend doch die offizielle Vollzugsmeldung auftauchte. Da war der Medizincheck absolviert, die Tinte unter dem Vertrag getrocknet und alle wichtigen Interviews auf den Vereinskanälen geführt. Bis zum Ende der Saison wurde Alvero vom französischen Erstligisten Olympique Lyon ausgeliehen, die Bremer sicherten sich zudem eine Kaufoption. Mehr Details gaben die Grün-Weißen nicht preis – das übernahmen dafür die Kollegen aus Lyon.

Werder zahlt Leihgebühr von 250.000 Euro

Insgesamt 250.000 Euro lässt sich der SV Werder demnach das Leihgeschäft kosten, durch zusätzliche Bonuszahlungen könnte der Betrag noch um weitere 100.000 Euro ansteigen. Die vereinbarte Kaufoption wiederum hat einen Maximalbetrag von 6,25 Millionen Euro, während eine Weiterverkaufsbeteiligung zwischen 15 und 20 Prozent liegen würde – je nachdem, wie hoch die Ablöse letztlich ausfiele. Ein Paket, das am Osterdeich offenbar zu gefallen weiß. „Unser Ziel war es, unseren Kader noch ein wenig breiter aufzustellen. Das ist uns mit der Leihe von Skelly gelungen“, zeigte sich Clemens Fritz als Leiter Profifußball erfreut über den Wechsel. „Er ist ein sehr interessanter Spieler, der bei uns nun die Möglichkeit hat, sich weiterzuentwickeln und vorerst bis zum Saisonende zu überschaubaren Transferkonditionen bei uns bleiben wird. Im Sommer werden wir uns dann zusammensetzen und schauen, ob wir die Kaufoption ziehen.“

Exakt 15 Partien und noch mehr Trainingseinheiten hat Skelly Alvero nun also Zeit, um die Verantwortlichen noch etwas mehr von sich zu überzeugen. Er selbst beschreibt sich als „flexiblen, zweikampfstarken Mittelfeldspieler“, der auch über „einige Offensivqualitäten“ verfüge. Trotz seiner Größe gilt Alvero in der Tat als beweglich und technisch versiert, nach einem Trainerwechsel in Lyon wurde beim auf den drittletzten Platz abgestürzten Club aber nicht mehr ihn gesetzt. Eine Chance, die Werder in aller gebotener Eile ergriffen hat. „Es ist sehr schnell gegangen und die letzten Stunden waren nicht unbedingt einfach für mich“, sagte Alvero, „aber ich bin jetzt hier, freue mich und möchte unbedingt zeigen, was ich kann“.

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In der jüngeren Vergangenheit hat der Neu-Bremer einen ziemlich steilen Karriereweg hingelegt. Noch während der Saison 2021/2022 war er in der fünften französischen Liga unterwegs, nun gehört er plötzlich einem Bundesliga-Kader an. Keine Selbstverständlichkeit, wie Alvero demütig erklärte. „Ich habe klein angefangen, aber mein Ziel war immer, auch in höheren Ligen zu spielen. Das ist mir in Frankreich gelungen und jetzt habe ich die Chance, mich in Deutschland auszuprobieren. Ich bin sehr stolz auf meinen bisherigen Weg und freue mich sehr darauf, mich hier jetzt weiterzuentwickeln“, betonte der 21-Jährige und wurde fast ein wenig emotional: „Das macht schon etwas mit einem, wenn man hört, dass es außerhalb der Heimat einen Verein in einer so großen Liga gibt, der sich für dich interessiert. Das hat mich sehr berührt“, gab er zu. „Deswegen habe ich es jetzt auch so eilig, mich hier einzubringen und zu zeigen, was ich kann.“

Werder-Trainer Werner zeigt sich bereits angetan

Wie schnell er das tatsächlich tun darf, hängt natürlich auch ganz entscheidend damit zusammen, wie frühzeitig Chefcoach Ole Werner auf seinen neuen Mittelfeldakteur vertraut. Die ersten Eindrücke gefallen dem 35-Jährigen jedenfalls. „Skelly bringt bereits einiges an Erfahrung aus der 2. Liga in Frankreich mit und hat auch erste Spielpraxis in der Ligue 1 gesammelt“, zählte Werner auf. „Er ist ein groß gewachsener, robuster Spieler, der sowohl den offensiven als auch den defensiven Part im Mittelfeld übernehmen kann.“

Nach dem Abgang von Nicolai Rapp in Richtung Karlsruhe hat Werner somit eine zusätzliche Option für die Zentrale – zumal obendrein noch nicht geklärt ist, wann Naby Keita letztlich vom Afrika-Cup zurückkehren wird und ob er es auch rundum fit tun wird. Alles Dinge, mit denen sich Skelly Alvero vorerst nicht beschäftigen muss. Er will erst einmal so richtig ankommen. „Als ich noch ein kleiner Junge war, war Werder noch in einer Topform, deshalb habe ich einiges von dem Verein mitbekommen“, erinnerte sich der Mann, der in Bremen künftig die Rückennummer 28 tragen wird. „Und es gab ja auch einige französische Spieler, die schon vor mir hier waren. Deshalb bin ich sehr stolz, jetzt hier zu sein und meine eigenen Erfahrungen zu machen.“

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Möglicherweise schon am kommenden Wochenende, wenn Werder auswärts gegen den FSV Mainz 05 (Samstag, 15.30 Uhr) gefordert ist. Zutrauen würde es sich Alvero jedenfalls. „Ich denke, dass meine Spielerqualitäten gut zur Mannschaft passen und ich mich gut einbringen kann. Jetzt warte ich auf den Moment, in dem ich gebraucht werde.“ Ein einziges Versteckspiel bei Werder reicht schließlich. 

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