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Werder-Kapitän Friedl „Ich möchte, dass es bei Werder wieder große Flutlichtnächte gibt“

Werder-Kapitän Marco Friedl träumt von einer Rückkehr des Vereins ins internationale Geschäft. Nach vier Siegen in Folge und einer Vertragsverlängerung sieht er den Verein auf gutem Weg.
19.04.2025, 20:44 Uhr
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Von dco/bvo

Wer am späten Samstagnachmittag, kurz vor 17.30 Uhr, vor dem Weserstadion spazieren gegangen ist, der dürfte sich sicher gewesen sein: Der SV Werder hat soeben ein Tor geschossen! Derart laut und euphorisch war der Jubel, der urplötzlich über den Osterdeich schwappte. Mit einem Tor hatte das allerdings nichts zu tun. Überhaupt nichts. Vielmehr galt die Kulisse Werders Kapitän Marco Friedl, der nach langem Sprint zur Monstergrätsche angesetzt, Gegenspieler Moritz Broschinski chirurgisch präzise vom Ball getrennt und damit letzte Zweifel am wichtigen 1:0-Heimsieg gegen den VfL Bochum ausgeräumt hatte. Mit Sprechchören wurde er für die Rettungstat gefeiert. „Das war schon ein geiles Gefühl“, sagte Friedl, für den eine nahezu perfekte Woche inklusive Vertragsverlängerung zu Ende geht.

Am Karfreitag, einen Tag vor dem Bochum-Spiel, hatte Werder offiziell bekannt gegeben, sich mit dem 27-Jährigen auf eine Ausweitung der Zusammenarbeit geeinigt zu haben. Bis 2028 läuft Friedls neuer Kontrakt nach Informationen der DeichStube nun. „Ich habe hier ein sehr gutes Gefühl“, sagte der Abwehrchef nach dem Sieg gegen Bochum, „die Gespräche waren super, und auch die Vision des Vereins für die nächsten Jahre hat mich überzeugt“. Was genau er damit meinte? Werders perspektivische Rückkehr ins internationale Geschäft, die sowohl Spieler als auch der Club anstreben.

„Ich wünsche mir, dass wir uns für die nächsten Jahre so aufstellen, dass der Verein um Höheres spielt und wieder da landet, wo er hingehört“, sagte Friedl, ehe er noch konkreter wurde: „Ich möchte, dass es in Bremen unter der Woche wieder Flutlichtnächte gibt und hier wieder große Mannschaften herkommen. Ich glaube, dass der Verein das Zeug dazu hat, wenn wir alle einen guten Job machen.“ Aktuell, nach nunmehr vier Siegen in Folge, spricht einiges dafür, dass der große Wurf schon in der laufenden Saison gelingen könnte. Dieses Thema wollte Friedl dann aber nicht mehr so gerne bedienen.

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„Wir haben jetzt noch vier Endspiele“, sagte der Verteidiger zwar, schob aber umgehend folgende Aussage hinterher: „Das Wort Europa können gerne andere in den Mund nehmen. Wir machen es nicht. Wir konzentrieren uns jetzt auf nächsten Sonntag, denn da wollen wir den fünften Sieg in Folge einfahren.“ Sollte das gegen den FC St. Pauli gelingen, dürften sich die Fragen nach dem E-Wort wiederholen, mehr denn je. „Wenn wir am letzten Spieltag noch die Chance haben, werden wir nicht mehr sagen, dass wir das Wort nicht in den Mund nehmen“, schmunzelte Friedl. Fest steht so oder so: Er selbst wird ganz entscheidend sein für die Frage, ob es Werder tatsächlich schafft – oder nicht. „Auf dem Platz ist Marco ein absoluter Fixpunkt, jemand, an dem sich die Mannschaft orientiert und der ihr sehr viel Stabilität gibt“, schwärmte Trainer Ole Werner.

„Dazu ist er in die Rolle als Kapitän auch neben dem Platz bravourös hineingewachsen. Er füllt sie so aus, wie man es sich besser nicht vorstellen kann.“ Umso wichtiger für Werder, in der Personalie Friedl nun langfristig Planungssicherheit zu haben. Mitspieler und Landsmann Romano Schmid hielt fest: „Es ist brutal, wie Marco sich weiterentwickelt hat. Es ist kein leichter Job, bei so einem großen Verein wie Werder die Binde zu tragen. Respekt! Er ist ein absoluter Führungsspieler für uns und hält hinten alles zusammen.“ So wie in der Szene mit der Monstergrätsche gegen Bochums Broschinski, die am Samstagnachmittag nicht umsonst wie ein Tor gefeiert wurde.

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