Mit Musikbox in der Hand tanzten mehrere Werder-Profis nach dem geschafften Klassenerhalt zum Mannschaftsbus, doch die Party wurde am späten Montagabend jäh gestört. Heidenheimer Fans, die eigentlich ihre Mannschaft verabschieden wollten, bespritzten die Bremer mit Bier und bepöbelten sie. Im Internet kursiert bei Twitter ein Video, das den Vorfall zeigt. Anschließend bewarfen die Heidenheimer Anhänger den Werder-Bus mit einer Flasche und Steinen, wie das Polizeipräsidium Ulm am Montag mitteilte. Ein 28-Jähriger, der die Flasche geworfen haben soll, und ein mutmaßlicher Steinewerfer im Alter von 29 Jahren seien ermittelt worden. An dem Bus zersplitterte die äußere Scheibe eines doppelt verglasten Seitenfensters, das Fahrzeug brachte die Bremer aber noch zum Flughafen. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere Tausend Euro. Werder verzichtet dennoch auf eine Anzeige und will den unschönen Vorfall abhaken, wie der Verein auf WESER-KURIER-Anfrage mitteilte.
In der Polizeimeldung wird die Stimmung am Heidenheimer Stadion als „aggressiv und aufgeheizt“ beschrieben. Insgesamt seien 200 Heidenheimer Fans dort gewesen, etwa die Hälfte von ihnen sei zum Bremer Mannschaftsbus gelaufen, als die feiernden Werder-Spieler zu sehen waren. Laut Polizei drängten Einsatzkräfte die Fans ab und setzten dabei Pfefferspray ein. Ein Polizeihund soll einen Fan gebissen haben, der Fan sei der Polizei bislang aber nicht bekannt. Bereits vor dem Vorfall mit dem Mannschaftsbus wurde laut Polizei ein Kameramann vor dem Stadion von einer Flasche getroffen und leicht verletzt. Nachdem der Werder-Bus den Parkplatz verlassen hatte, habe sich die Lage schnell beruhigt.
Schon während des Spiels war es auf der Tribüne turbulent zugegangen. Die Heidenheimer Delegation hatte während des Hinspiels mit einer Kuhglocke und einer Tröte Lärm gemacht, im Rückspiel kamen noch eine Bratpfanne und eine laute Sirene dazu. Mitte der zweiten Halbzeit tauchten dann plötzlich Spielerfrauen mit ihren Kindern und Mitarbeiter auf der Tribüne auf. Die etwa 60 Personen mussten schnell wieder zurück in den Logenbereich, das Hygienekonzept der Deutschen Fußball Liga erlaubt schließlich keine Zuschauer. Heidenheim muss nun zu dem Vorfall Stellung nehmen, es droht eine Geldstrafe.