Ole Werner (Trainer SV Werder Bremen): „Die erste halbe Stunde von uns war das Gegenteil von dem, was wir uns eigentlich vorgenommen haben. Der frühe Gegentreffer hat uns beschäftigt, wir haben lange nicht zu unserem Spiel gefunden. Mit den ersten gelungenen Aktionen waren wir dann sehr gut im Spiel. In der zweiten Halbzeit ist es ähnlich: Die erste Aktion des Gegners ist gleich ein Gegentreffer, weil wir in der Tiefensicherung nicht aufmerksam sind. Das ist ein sehr einfaches Gegentor, wenn man ehrlich ist, das uns wieder ins Hintertreffen bringt. Und dann ist es ein Spiel, in dem wir– anders als in der ersten Halbzeit – schneller wieder zu unserem Spiel finden und es auch schaffen, um den Strafraum herum präsent zu sein. In dem wir nach wie vor nach vorne spielen, natürlich entstehen dadurch auch Kontersituationen, die wir dann noch ganz gut verteidigt haben. Wenn man es zusammenfassen will: Wir haben im Heimspiel vier Gegentore bekommen, im Strafraum schlecht verteidigt und umgekehrt ist es trotzdem so, wenn man sich die Qualität der Torchancen anguckt, dass wir nicht die schlechtere Mannschaft waren. Aber Gladbach war heute effektiver, wir dürfen die Möglichkeiten aber auch gar nicht erst entstehen lassen, denn sonst reicht es nicht, um ein Spiel zu gewinnen. Deshalb ist das am Ende auch ein verdienter Sieg für Gladbach und für uns eine bittere Niederlage.“
Romano Schmid (Torschütze des SV Werder Bremen): „Wir starten richtig schlecht in ein Heimspiel und gehen 0:2 in Rückstand. Ich habe letzte Woche gesagt, dass wir gemeinsam kompakt agieren und wie gegen Leverkusen verteidigen müssen, wo wir in jeden Schuss geflogen sind. Das haben wir heute wieder nicht so hinbekommen und dann kann man kein Bundesliga-Spiel gewinnen, wenn man zu Hause vier Gegentore bekommt. Vor der Halbzeit haben wir ein richtig cooles Powerplay gespielt, aber nach diesem Aufschwung dann kann man nicht so in die zweite Hälfte starten und wieder zwei Toren hinterherlaufen. Das kann ich mir nicht mehr erklären. Wir haben wieder nicht so diszipliniert verteidigt als Mannschaft. Ich weiß nicht, ob wir glauben, dass wenn wir in Leverkusen gewinnen, wir dann auch hundertprozentig zu Hause gewinnen. Das will ich der Mannschaft auch nicht vorwerfen, denn wir wissen schon, worum es geht.“
Marco Friedl (Kapitän des SV Werder Bremen): „Wir haben 25 Minuten gehabt, in denen wir gut waren. Den Rest der Zeit waren wir nicht gut. Wir haben in beiden Halbzeiten den Start verschlafen, kriegen zu Hause vier Gegentore – da sind 25 gute Minuten dann einfach zu wenig. Die Gladbacher haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht, sie hatten ja auch noch viele Situationen, die sie nicht gut ausgespielt haben. Trotzdem haben wir eigentlich nicht viel zugelassen, aber Alessane Plea hat einen Sahnetag erwischt. Und wir haben es Gladbach bei den Gegentoren dann zu einfach gemacht.“
...über seinen Gesundheitszustand: „Ich fühle mich gut. Ich habe ja nur zweieinhalb Trainings mit der Mannschaft gemach und war sechs Wochen raus, deshalb war es klar, dass ich heute nicht von Anfang an spiele. Aber ich fühle mich gut, mein Knie fühlt sich gut an. Und jetzt werde ich die Länderspielpause nutzen, damit ich gegen Kiel wieder 90 Minuten spielen kann.“
Peter Niemeyer (Leiter Profifußball des SV Werder Bremen): „Das Spiel hätten wir nicht verlieren müssen. Wir haben uns viel vorgenommen, doch dann bekommst du schnell das 0:1. Und dann ist alles, was du dir vorgenommen hast, wieder hinfällig. In Leverkusen haben wir Charakter gezeigt – und das hat man auch dieses Mal in der ersten Halbzeit gesehen, als wir zurückgekommen sind. Aber am Ende waren zu viele Fehler. Man muss einfach sagen, dass wir in beide Halbzeiten nicht gut hineingekommen sind. Wir haben viel zu einfach die Tore kassiert. Und wenn du zu Hause vier Gegentore bekommst, hast du den Sieg auch nicht verdient.“
Robin Hack (Spieler Borussia Mönchengladbach): „Wir waren gegen den Ball und in den Zweikämpfen deutlich überlegen, dann mache ich einen Fehler und dann waren wir zehn Minuten lang komplett aus dem Spiel. Wir haben sozusagen 35 Minuten hergeschenkt wegen einem dummen Fehler oder wegen zwei dummen Fehlern wegen Ulle. Wobei das passieren kann, der spielt sein erstes Jahr. Trotzdem haben wir diese zehn Minuten komplett verschenkt, das nehme ich auch komplett auf meine Kappe, das hat bei mir angefangen. In der Halbzeit haben wir dann Klartext gesprochen, sind mit breiter Brust rausgegangen, haben Mentalität gezeigt und gut verteidigt. Wir haben versucht, zu kontern und haben eine Chance genutzt. Am Ende ist es ein verdienter Auswärtssieg.“
Roland Virkus (Geschäftsführer Sport, Borussia Mönchengladbach): „Wir haben überlegene erste 30 Minuten gezeigt, uns dann aber erst durch den Freistoß und dann durch den Elfmeter selbst aus dem Spiel genommen. Nach der Halbzeit sind wir dann aber gut ins Spiel gekommen, machen das 3:2. Wir haben das Spiel trotzdem kontrolliert, Situationen, wo wir Messer gesetzt haben. Und wenn man das ganze Spiel nimmt, haben wir auch verdient gewonnen.“
* Mit Stimmen von Sky