Er ist wieder da! Über fünf Monate nach seinem letzten Einsatz für den SV Werder Bremen stand Naby Keita in der Bundesliga wieder auf dem Rasen – wenn auch erst ab der 86. Minute. Die 1:2-Niederlage bei Union Berlin konnte der einstige Topstar des FC Liverpool nicht mehr verhindern. Vielleicht lag es auch an der frustrierenden Niederlage, dass sich die Freude über Keitas Rückkehr in Grenzen hielt, aber auffällig war die nüchterne Betrachtung von Trainer und Teamkollegen in jedem Fall.
Trainer Ole Werner hatte in den vergangenen Partien komplett darauf verzichtet, den längst wiedergenesenen Keita zu bringen. In Berlin dauerte es bis zur 86. Minute, bis er ihm vertraute – und so erklärte er dann seine Entscheidung beim Stand von 1:2: „Der Gegner stand tief, da war klar, dass wir viel riskieren müssen. Die Idee dahinter war schon, dass Naby mit seiner Ruhe und Erfahrung das Spiel noch mal öffnen und aufbauen kann als jemand, der vor Abwehr Seitenverlagerungen spielen kann, der ein Auge für die Situation hat.“ Eine Bewertung von Keitas Leistung nahm Werner nicht vor, was bei insgesamt nur zwölf Minuten auf dem Platz (inklusive Nachspielzeit) durchaus nachvollziehbar war. Der Mittelfeldspieler hatte 13 Ballkontakte, 82 Prozent seiner Pässe kamen an und für sein einziges Foul sah er die Gelbe Karte.
Teamkollege Milos Veljkovic meinte angesprochen auf die Qualitäten von Keita: „Wir sehen das im Training, aber er muss das noch konstanter bringen.“ Dieser Forderung ließ der Abwehrspieler immerhin noch ein aufmunterndes „Hoffentlich ist es eine Art Startschuss gewesen“ folgen. Keeper Michael Zetterer verzichtete dagegen sogar voll und ganz, sich bei der Nachfrage zu Keita mit dem prominenten Kollegen zu beschäftigen. Er verwies lieber darauf, dass durch die vielen Gelbsperren nun alle Spieler auf der Bank besonders gefordert seien.
Auch Werner wollte der Personalie Keita nicht zu viel Gewicht verleihen und dem Mittelfeldspieler schon gar nicht einen Einsatz in zwei Wochen gegen den VfL Wolfsburg in Aussicht stellen. „Wir haben mehrere Optionen, es ist noch lange hin“, meinte der Coach und blickte auf den kommenden Donnerstag: „Erstmal ist der Test gegen Hannover wichtig – auch für ihn. Dann gucken wir weiter.“