Der zweite Durchgang hatte noch gar nicht begonnen, da kam es während Werder Bremens Heimspiel gegen den FC Bayern München (1:2) am Samstagabend plötzlich zu einem ungewöhnlichen Bild: Im Unterrang der Westkurve leerte sich nach und nach ein gemischter Fanblock. Von Ordnungskräften wurden die Zuschauer zu den Ausgängen geleitet. Der Grund dafür lag eine Etage höher: Im Gästeblock, der sich im Weserstadion im Oberrang befindet, zündeten die Bayern-Anhänger wenig später in großem Umfang Pyrotechnik. Werder hatte davon als Gastgeber des Spiels rechtzeitig Wind bekommen und die Fans vorsorglich in Sicherheit gebracht.
Während der Pause, so teilte es der Verein nach der Partie gegenüber unserer Deichstube mit, hatte Werder Kenntnis davon bekommen, dass sich im Gästeblock eine größere Anzahl an Fans vermummte, was gemeinhin ein klares Indiz dafür ist, dass Pyrotechnik gezündet werden soll. Das Sicherheitskonzept, das während Werders Heimspielen gilt, sieht in einem solchen Fall vor, dass der Block unterhalb des Gästeblocks zu räumen ist, um die Fans keinem unnötigen Risiko auszusetzen.
Laut Werder ging die Räumung problemlos vonstatten. Nach kurzer Zeit kehrten die Zuschauer auf ihre Plätze zurück, ehe sich die Prozedur nach dem 2:0 der Bayern wiederholte. Es waren Szenen, die die Debatte über die Platzierung des Gästeblocks im Weserstadion neu entfachen dürften. Seit Jahren schon beklagen sich Werder-Anhänger darüber, dass die auswärtigen Fans über ihren Köpfen sitzen.
Die Bremer Anhänger hatten vor dem Anstoß übrigens auch gezündelt und mehrere Rauchtöpfe im Unterrang der Ostkurve entfacht.