Als die Profis des SV Werder Bremen am Freitagmorgen zum Training gingen, wurde von den Beobachtern vor allem ein Spieler gesucht: Rafael Borré, der bekanntlich gerne zum SC Internacional Porto Alegre wechseln würde. Seit Tagen vermelden brasilianische Medien, der Wechsel stünde kurz bevor. Doch für Borré steht am Sonntag Bochum statt Brasilien auf dem Programm. Und damit hat der 28-Jährige offenbar kein Problem, wie Trainer Ole Werner nach dem Training ausdrücklich betonte. Borré war zwar zuvor in der Vorbereitung auf den Bundesliga-Restart kaum ausfindig zu machen, das lag aber nur an seinem umfangreichen Schutz vor der Kälte, ansonsten trainierte der Leihspieler aus Frankfurt so engagiert wie immer.
Auch Borrés Agentur erntet Lob
„Rafa ist Vollprofi, macht sein Ding und weiß um seinen Wert für die Mannschaft“, berichtete Werner. Werders Nein zum Wechsel würde der Stürmer „nachvollziehen und verstehen“ können. „Er verhält sich so, wie er es hier die ganze Zeit schon tut: sehr professionell. Ich habe keine Veränderung bei ihm festgestellt“, sagte Werner. Dass sich ein Spieler mit einem interessanten Angebot beschäftige, sei ganz normal, „fast schon Alltag“, sagte der Werder-Coach – und erklärte: „Für einen Profi ist es dann die Aufgabe, die aktuelle Situation, also das, was auf dem Platz passiert, von Zukunftsthemen zu trennen.“ Borré gelinge das sehr gut. „Er gibt uns nullkommanull das Gefühl, dass er nicht mit dem Herzen dabei wäre. Er hat Bock, Fußball zu spielen und fühlt sich hier grundsätzlich sehr wohl. Das hat er in den Gesprächen mit uns nochmal betont“, hielt Werner fest.
Auch Borrés Agentur verhalte sich absolut professionell, verdeutlichte Clemens Fritz als Leiter Profifußball: „Die Agentur hat das Interesse aus Brasilien bei uns hinterlegt. Es gab ein Gespräch vor Weihnachten und eines im neuen Jahr. Es ist aber nicht so, dass großartig Druck von der Agentur kommt. Die Berater wissen ja um die Komplexität der ganzen Sache und dass wir kein großes Interesse daran haben, Rafa abzugeben.“