Ist das bitter: Naby Keita stand bereits auf dem Platz, sollte im Testspiel des SV Werder Bremen gegen den VfB Oldenburg von Beginn an auflaufen. Doch das Aufwärmen verlief dann anders als erwartet, der neue Mittelfeldspieler des Bundesligisten musste die lockeren Übungen abbrechen. Das ersehnte Debüt in Westerstede fiel somit ins Wasser. Droht jetzt gar ein längerer Ausfall des 28-Jährigen?
Werder überbrachte die schlechte Nachricht kurz und bündig via Twitter: „Naby Keita hat sich beim Aufwärmen leicht verletzt und bleibt als Vorsichtsmaßnahme draußen“, teilte der Verein mit. Details zur Schwere der Blessur gab es vorerst nicht, stattdessen nur den Hinweis, dass Nick Woltemade für Keita in der Startelf stehen werde.
Werders neuer Topstar, der seit dem vergangenen Mittwoch mit der Mannschaft trainiert, hatte in der Vergangenheit immer wieder mit muskulären Verletzungen zu kämpfen, auch deshalb hat er für seinen Ex-Verein FC Liverpool in der Premier League lediglich 84 Ligapartien in fünf Jahren absolviert. Rund um die ablösefreie Verpflichtung des Kapitäns der Nationalmannschaft Guineas hatte es immer wieder Spekulationen um den Gesundheitszustand gegeben, Werders Verantwortliche hatten jedoch unisono betont, dass die Ergebnisse des vorherigen Medizinchecks äußerst positiv ausgefallen seien.
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Keita selbst hatte noch am Freitag, als er von einem eigenen Einsatz gegen Oldenburg ausgegangen war, erklärt: „Verletzungen sind Teil des Fußballs, aber ich muss auch erwähnen, dass die Verletzungen, die ich in Liverpool hatte, alles keine schlimmen waren. Ich war immer für zwei, drei Wochen weg und das hatte mehr damit zu tun, dass ich nie einen Rhythmus hatte.“ Genau diesen Rhythmus wollte er sich nun bei Werder zurückholen – doch prompt gab es den ersten Dämpfer.
Werner plant Keita als Werders Taktgeber ein
„Er hat bei der Erwärmung etwas in den Adduktoren gespürt“, sagte Ole Werner nach dem Test gegen Oldenburg. Freilich lag dem Werder-Trainer kurz nach der Partie noch keine genaue Prognose vor. Die soll es im Laufe des Montags in Bremen geben, wenn sich Keita eingehenden Untersuchungen unterzogen hat. „Wir müssen erstmal abwarten, was dabei rauskommt“, sagte Werner, der hofft, dass kein längerer Ausfall Keitas droht. Das wäre ohne Frage ein großer Stimmungskiller zum Vorbereitungsstart. „Wir werden hoffentlich keine anderen Lösungen finden müssen“, sagte Werner.
In den ersten Trainingstagen in Bremen hatte der neue Mann den Coach bereits nachhaltig beeindruckt. „Es war schon zu sehen, dass er mit seiner Qualität und Erfahrung viele Dinge instinktiv gut erkennt“, berichtete Werner, der Keita als eine Art Taktgeber im Spiel seiner Mannschaft einplant. „Er ist ein Spieler, der den Rhythmus auf dem Platz bestimmen kann“, sagte der Trainer, „erstmal muss er aber dafür seinen eigenen Rhythmus finden“. Und zwar bestenfalls, ohne vorher eine längere Verletzung auskurieren zu müssen.