Seit ein paar Tagen ist alles anders - zumindest, wenn es um die Torhüterposition in der deutschen Nationalmannschaft geht. Durch die schwere Verletzung von Marc-André ter Stegen (Patellasehnen-Riss), der nach dem Rücktritt von Manuel Neuer zur Nummer 1 aufgestiegen war, werden die Karten völlig neu gemischt. Gute Aussichten auf den Platz zwischen den Pfosten (zumindest für die kommenden Spiele) haben Oliver Baumann von der TSG Hoffenheim und Alexander Nübel vom VfB Stuttgart - und dahinter? Werden aktuell mehrere Namen gehandelt, die dafür infrage kommen könnten, als Nummer 3 in den DFB-Kader zu rutschen. Peter Niemeyer, der Leiter Profifußball des SV Werder, bringt nun auch den Bremer Michael Zetterer ins Spiel.
"Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich die Kollegen am Frankfurter Campus ihre Gedanken dazu machen und sich gerade jetzt die deutschen Bundesliga-Stammkeeper näher angucken", sagte Niemeyer gegenüber dem "kicker" - und betonte: "Ich gehe davon aus, dass der Stab des DFB alle Möglichkeiten immer im Blick hat und dass man ganz sicher auch wahrnimmt, dass am Osterdeich ein deutscher Torwart da ist, der es richtig gut macht."
Fest steht: Seit Zetterer vor knapp einem Jahr den Stammplatz im Werder-Tor von Jiri Pavlenka übernommen hat, ist der inzwischen 29-Jährige ein starker Rückhalt für seine Mannschaft. Vor allem Zetterers fußballerische Qualitäten haben in der vergangenen Saison einen großen Teil dazu beigetragen, dass sich die Bremer Defensive stabilisierte. Bisweilen agiert der Schlussmann wie ein Libero, was eine zusätzliche Anspielstation schafft.
Ob Bundestrainer Julian Nagelsmann tatsächlich zum Hörer greift, um Werders Nummer 1 anzurufen, bleibt allerdings abzuwarten. Wie gesagt: Die Liste möglicher Kandidaten ist lang. Unter anderem werden auch die Namen von Noah Atubolu (SC Freiburg) und Jonas Urbig (1. FC Köln) gehandelt, die das Torhütergespann der U21-Nationalmannschaft bilden.