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Dortmund kommt nach Bremen Werder plant besondere Geste für Rückkehrer Niclas Füllkrug

Niclas Füllkrug hat den SV Werder im Sommer gen Dortmund verlassen. Am Samstag kehrt er erstmals mit seinem neuen Arbeitgeber ins Weserstadion zurück – und Werder hat spezielle Pläne.
05.03.2024, 18:40 Uhr
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Werder plant besondere Geste für Rückkehrer Niclas Füllkrug
Von Malte Bürger

Vor ein paar Wochen war er schon einmal wieder da. Als der SV Werder Bremen groß seinen 125. Geburtstag feierte, gehörte auch Niclas Füllkrug zu den geladenen Gästen. Und wie er da so zwischen all den aktuellen und ehemaligen Profis stand, scherzte und lachte, da wirkte es fast so, als sei er nie weg gewesen. So vertraut waren die Szenen, die sich auf der Jubiläumsparty abspielten. Doch sportlich hat der 31-Jährige seiner langjährigen Heimat bekanntlich den Rücken gekehrt, für Borussia Dortmund macht Füllkrug nun die gegnerischen Strafräume unsicher. Ganz schnell musste der Wechsel im vergangenen August über die Bühne gehen, kurz vor Transferschluss schnappte sich der BVB den Nationalstürmer. Viel Zeit zum Abschiednehmen blieb damals nicht, per Video wurden die wichtigsten Worte noch schnell gesagt. Am Samstag steht nun Füllkrugs fußballerische Rückkehr ins Weserstadion an, in der Bundesliga trifft seine Borussia auf den SV Werder (18.30 Uhr) – und der Bremer Publikumsliebling darf sich auf einen besonderen Rahmen freuen.

"Hat es verdient": Werder will Füllkrug verabschieden

„Wir besprechen derzeit, wie und in welcher Form es passieren wird. Wir wollen Niclas aber auf jeden Fall verabschieden“, betont Clemens Fritz als Leiter Profifußball. „Das hat er mehr als verdient.“ Insgesamt 124 Pflichtspiele hat Füllkrug für Werder absolviert, dabei 49 Tore erzielt und weitere 16 vorbereitet. Besonders in der Aufstiegssaison war der gebürtige Hannoveraner ein zentraler Baustein des Erfolgs – ebenso wie anschließend beim Erreichen des Klassenerhalts nach der Bundesliga-Rückkehr. Obendrein verkörperte Niclas Füllkrug lange Zeit wie kaum ein anderer den SV Werder, seine zumeist eloquenten Worte hallten mitunter weit über die Stadtgrenzen hinaus. Es soll nicht wenige Menschen in der Hansestadt geben, die derzeit nur deshalb am Dienstag oder Mittwoch die Champions-League-Übertragungen einschalten, weil Niclas Füllkrug auf dem Platz steht. Dass es auch seine Teamkollegen von Borussia Dortmund tun, ist dabei eher zweitrangig.

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Ein warmer Empfang dürfte dem Torschützenkönig der Vorsaison somit bei seiner Rückkehr an den Osterdeich gewiss sein. Auch Fritz unterstreicht: „,Fülle‘ ist ein herausragender Spieler mit einer tollen Persönlichkeit und ich verfolge natürlich seinen weiteren Weg“, meint der 43-Jährige, der jedoch ebenfalls zugibt: „Das tue ich allerdings auch bei allen anderen Spielern, die früher einmal hier waren.“ Und doch ist Füllkrug eben nur bedingt ein Spieler wie jeder andere. In Bremen durchlief er diverse Nachwuchsmannschaften, wurde zum Profi, verließ den Verein, kehrte zurück und quälte sich durch schwere Verletzungspausen. Und ganz am Ende – quasi als Krönung – schaffte er es tatsächlich noch in die deutsche Nationalmannschaft und zur WM. Das verbindet.

Füllkrug: "Werder ist ein besonderer Verein"

„Werder ist für mich natürlich ein ganz besonderer Verein. Ein Verein, bei dem ich mit Abstand die meiste Zeit in meinem Fußball-Leben verbracht habe“, erzählte Niclas Füllkrug am Dienstag im „Sky“-Interview. „Werder, das Stadion und das gesamte Umfeld bedeuten mir sehr viel. Ich freue mich sehr darauf, die Fans wiederzusehen und einfach diese Stimmung wieder zu spüren. Es wird sicherlich auch kurz emotional.“ Während der 90 Minuten könnte es dann die nächste Gefühls-Achterbahn geben – für Fans und Füllkrug. Womöglich tut er seiner alten Liebe sportlich mit Toren weh oder bejubelt einfach einen Sieg des Tabellenvierten. Damit es nicht so weit kommt, werden die Bremer viel Arbeit leisten müssen. „,Fülle‘ besitzt mit seiner Präsenz, der Physis, dem Kopfballspiel und seiner Spielübersicht enorme Qualitäten“, weiß auch Clemens Fritz, der fordert: „Wichtig ist, dass du immer an ihm dran bist und ihm das Leben schwer machst – und genau das werden wir versuchen zu tun.“ Der baldige Geschäftsführer Sport warnt aber auch davor, einzig und allein auf Füllkrug zu achten, auch dessen Teamkollegen müssten intensiv beackert werden: „Die Dortmunder haben eine hohe individuelle Klasse im Kader.“

In Bremen ist es dagegen mit der Vielfalt im Moment so eine Sache – zumindest dann, wenn es um die Abwehr geht. Bekanntlich fallen in Kapitän Marco Friedl, Milos Veljkovic, Niklas Stark und Amos Pieper gleich vier Innenverteidiger aus, seit zwei Wochen bemüht sich ein Aushilfstrio bestehend aus Julian Malatini, Christian Groß und Anthony Jung darum, die Dreierkette stabil zu halten. „Wir müssen jetzt die Trainingswoche noch abwarten, ob vielleicht einer unserer Verteidiger zurückkommt“, sagt Fritz, der am ehesten ein Veljkovic-Comeback für möglich hält. „Andererseits muss man den anderen Jungs ein riesiges Kompliment machen. Auch in den beiden vergangenen Partien haben sie es insgesamt gut gemacht, obwohl sie kaum Gelegenheit hatten, richtig zusammenzufinden.“ Es wird spannend zu beobachten sein, ob die Defensive auch mit dem BVB zurechtkommt. Und vor allem natürlich mit Niclas Füllkrug. Zu sehr soll die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte schließlich auch nicht versüßt werden. 

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