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Werder Bremen So liefen die Debüts von Buchanan und Stage

Werders Neuzugänge Lee Buchanan und Jens Stage gaben ihre Debüts im Testspiel gegen Besiktas Istanbul. Sie haben wir die beiden Neu-Bremer gesehen.
10.07.2022, 19:16 Uhr
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Von Björn Knips

Falsches Trikot, aber dann macht Buchanan bei Werder vieles richtig

Lange, sehr lange hatte dieser Transfer gedauert, umso schneller musste es bei der Werder-Premiere von Lee Buchanan gehen. Offenbar etwas zu schnell, denn der Neuzugang von Derby County stand im Testspiel gegen Besiktas Istanbul (1:2) im falschen Trikot am Spielfeldrand, als er bereits nach 17 Minuten für den verletzten Anthony Jung eingewechselt werden sollte. Gerade noch rechtzeitig wurde der Fehler bemerkt. Und danach machte der 21-jährige Engländer auf der linken Abwehrseite vieles richtig.

Von Trainer Ole Werner gab es ein „gut“ und weitere lobende Worte: „Er hatte eine gute Klarheit bei eigenem Ballbesitz. Man sieht, welche Qualitäten, welche Dynamik er hat.“ Allerdings riskierte Buchanan bei seinem ersten Spiel auch nicht zu viel nach vorne und sah beim zweiten Gegentor nicht ganz so gut aus – genauso wie einige Kollegen. „Natürlich hat er noch Nachholbedarf bei der Abstimmung mit den Mitspielern, aber er ist ja auch erst ein paar Tage bei uns“, meinte Werner.

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Buchanan war erst vor einer Woche zum Team gestoßen, nachdem sich sein Transfer wegen vertraglicher Besonderheiten wie ein Kaugummi gezogen hatte. Nach wochenlangem Warten durfte der U21-Nationalspieler seinen Club Derby County dann wegen des Besitzerwechsels ablösefrei verlassen. Ein Glücksfall für Werder. Buchanan kann – so der erste Eindruck - auf der linken Seite eine Alternative zum erfahrenen Anthony Jung werden. Und künftig wird er sicher auch das richtige Trikot tragen. „Es war nicht geplant, dass ein so früher Wechsel stattfindet. Lee musste also schnell in die Kabine und hat vielleicht das erstbeste Trikot gegriffen“, berichtete Werner und musste selbst ein wenig schmunzeln, dass der Stadionsprecher im Tivoli-Stadion Buchanan als Benjamin Goller angekündigt hatte. Ihm war entgangen, dass der Engländer schnell noch das Trikot des Kollegen gegen das eigene eingetauscht hatte.

Aggressiver Anfang: Stage ist Werders neuer Balleroberer

Es war nur eine halbe Stunde, doch in seinen ersten 30 Spielminuten für den SV Werder Bremen deutete Jens Stage schon an, welchen Wert er für seinen neuen Club mal haben könnte. Denn der Vier-Millionen-Euro-Einkauf vom FC Kopenhagen agierte bei der 1:2-Testspielniederlage gegen Besiktas Istanbul nicht nur extrem aggressiv, sondern als Balleroberer auch ziemlich geschickt – mit einer Ausnahme, bei der sich der Däne für ein rüdes Foul dann auch prompt eine Gelbe Karte einhandelte

„Da war ich vielleicht etwas zu aggressiv. Aber ich hatte den Ball verloren und wollte ihn wiederhaben“, sagte der 25-Jährige nach der Partie in den Katakomben des Innsbrucker Tivoli-Stadions und merkte noch mit einem leichten Grinsen an: „Ich mag es, aggressiv und intensiv zu spielen.“ Dafür hat ihn der SV Werder Bremen auch geholt. So ein „Aggressive Leader“ in schöner Erinnerung an einen gewissen Thomas Delaney fehlte noch im Mittelfeld des Aufsteigers.  „Man hat seine Qualitäten in der Balleroberung gesehen, seine Körperlichkeit“, lobte Chefcoach Ole Werner seinen neuen Spieler, merkte aber auch an: „Was das Positionsspiel angeht, kann er sich noch verbessern - und daran werden wir mit ihm arbeiten.“

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Genauso wie an der Fitness. „Ich komme aus einer leichten Verletzung“, erzählte Stage. Die Wade hatte im Endspurt der vergangenen Saison gestreikt. „Die medizinische Abteilung kümmert sich gut um mich, wir gehen die Sache Schritt für Schritt an.“ Deswegen habe er gegen Besiktas auch nur eine halbe Stunde gespielt. Die Belastung soll in den nächsten Wochen gesteigert werden und sich dann auch die Einsatzzeit erhöhen, um spätestens zum Pflichtspielstart am 1. August im Pokal gegen Energie Cottbus ohne Risiko voll belastbar zu sein.

Während sich die Kollegen am Montag und Dienstag von den Strapazen des Trainingslagers erholen dürfen, hat Stage ein etwas anderes Programm: „Ich fliege von Bremen nach Kopenhagen und hole meine Freundin. In Bremen wohne ich noch im Hotel, deswegen kommt meine Freundin mit – dann kann sie entscheiden, wo wir hinziehen.“ Da will einer so schnell wie möglich in seiner neuen sportlichen Heimat ankommen. In der Mannschaft ist ihm das schon ganz gut gelangen. „Das ist eine gute Gruppe, alle wissen, was der Plan ist. Alle halten immer zusammen, alle kommen gut miteinander aus“, betonte Stage. Trotzdem war er nach seiner Werder-Premiere in Innsbruck nicht ganz zufrieden: „Um ehrlich zu sein, hätte ich gerne gewonnen, auch wenn es nur ein Testspiel war. Wir spielen alle Fußball, um zu gewinnen – das haben wir nicht und das fühlt sich nicht gut an.“

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