Knapp 400 Fans waren mit dabei, als Ole Werner am Donnerstagmorgen zur ersten echten Trainingseinheit des SV Werder Bremen in der malerischen Landschaft des Zillertals gebeten hatte. Auffällig: Bei einer ganz zentralen Übung bot der Coach reichlich Offensivpower auf, so stürmten Marvin Ducksch, Niclas Füllkrug und Oliver Burke in einer Mannschaft direkt nebeneinander. War das also der erste Appetithappen für den angekündigten Dreiersturm, den Werner einführen will? Nicht ganz.
„Das war eher das gegnerische System, weil wir erst einmal die Spieleröffnung aus unserem bewährten System geübt haben“, erklärte der 35-Jährige mit Blick auf das bislang vorherrschende 3-5-2, mit dem er die Bremer erst aus der 2. Bundesliga zurück in die Beletage geführt und dort zuletzt den Klassenerhalt geschafft hatte. Trotz dieser Erfolge musste sich Werner insbesondere während der Rückrunde immer häufiger die Frage gefallen lassen, ob seine Ausrichtung nicht vielleicht ein wenig zu vorhersehbar für die jeweiligen Gegner sei.
Die jetzigen Überlegungen sind dennoch alles andere als eine Abkehr von den gewohnten Automatismen. Vielmehr soll ein möglicher Dreiersturm für mehr Variabilität bei Werder sorgen – je nach Bedarf und Spielstand. „Es wird darum gehen, in einer anderen Grundordnung etwas mehr Tiefe ins Spiel und direktere Wege in die letzte Reihe zu bekommen“, kündigte der Coach an. Wann genau er mit dem taktischen Feinschliff in Österreich beginnen wird, verriet er aber noch nicht. „Das erzähle ich erst meinen Spielern“, meinte er lachend, „sonst hängen die den ganzen Tag nur vor dem Fernseher.“