Irgendwann, in der Schlussphase des Testspiels beim FC Verden 04, gab es an der Seitenlinie diese kurze Geste von Ole Werner, bei der sowohl Botschaft als auch Adressat von der Tribüne aus klar zu identifizieren waren. Mit seinem rechten Arm winkte Werders Cheftrainer mehrfach energisch die Außenlinie runter, Richtung gegnerisches Tor, was bei Leon Opitz sofort ankam: mehr Offensive, ab jetzt! Der 19-Jährige gehörte in Verden den elf Bremer Profis an, die während des zweiten Durchgangs zum Einsatz kamen. Für großartige Höhepunkte sorgte er gegen den Fünftligisten trotz einiger guter Ansätze zwar nicht – Werner traut sie ihm aber in der Rolle des rechten Schienenspielers grundsätzlich zu, weshalb Opitz während der Vorbereitung wie schon im Vorjahr auf dieser Position, sprich: als zweiter Mann hinter dem gesetzten Mitchell Weiser eingeplant ist.
„Sicherlich ist es so, dass Leon grundsätzlich auch einen klassischen Flügelstürmer spielen kann, was vielleicht sogar eher seine Ideal-Position ist“, sagt Werner, „aber erst mal ist es jetzt die Position, wo ein Platz frei ist im Kader und wo er in den Grundordnungen, die wir aktuell spielen, am ehesten seine Stärken hat.“ Zumal Opitz im Sommer 2023 in der Rolle neben der Dreierkette positiv auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Klar ist: Großartige Perspektiven auf Spielzeit in der Bundesliga hat Opitz (bisher drei Kurzeinsätze) bei Werder in der neuen Saison nicht. Sowohl offensiv als auch defensiv sind die Flügel mit anderen Spielern besetzt. Und sollte Weiser einmal ausfallen, ist da immer noch der vielseitige Felix Agu, der auf rechts rüber rücken kann.
Bleibt also die Frage, ob Opitz über den Sommer hinaus in Bremen bleibt, oder es am Ende doch zu einer Ausleihe kommt. Der Spieler soll dieser Idee gegenüber nicht abgeneigt sein.