Nein, am Sonntag war von Mitchell Weiser rund um das Weserstadion nichts zu sehen. Zuletzt hatte der Außenbahnspieler dem SV Werder Bremen zwar beim Wiederaufstieg in die Bundesliga geholfen, doch nach dem Ende der Leihe geht es für den 28-Jährigen erst einmal wieder zurück zu Bayer Leverkusen. Die Rheinländer haben zwar signalisiert, dass sie Weiser abgeben wollen, doch eine Einigung ist noch ein gutes Stück entfernt, wie Clemens Fritz, Werders Leiter Profifußball, am Sonntag bestätigte.
„Mitch weiß natürlich von dem Interesse, dass wir gerne mit ihm weitermachen wollen. Leverkusen weiß das auch“, betonte Fritz, der aber auch darauf verwies, dass bei einem Wechsel immer mehrere Parteien und Faktoren eine Rolle spielen. Und eine ganz entscheidende spielt in der Causa Weiser der finanzielle Aspekt. Die Leverkusener würden dem Vernehmen nach zwar auf eine Ablösesumme verzichten, doch da ist ja auch noch die Gehaltsfrage. Kolportierte 3,6 Millionen Euro soll Weiser zuletzt bei Bayer 04 verdient haben, das jüngste Leihgeschäft nach Bremen kam auch deshalb zustande, weil die Leverkusener weiterhin 90 Prozent davon zahlten. Ein Jahr läuft Weisers Vertrag nun noch beim Werksklub, einst war er für stolze zwölf Millionen Euro von Hertha BSC losgeeist worden.
"Wir sind im Austausch mit Mitch"
„Wir sind im Austausch mit Mitch, mit seiner Agentur – jetzt geht es darum, eine Lösung zu finden“, betonte Fritz. „Wir haben gesagt, was wir machen können, weil wir natürlich an wirtschaftliche Vorgaben gebunden sind. Da müssen wir jetzt die nächsten Tage abwarten.“ Noch im Endspurt der vergangenen Saison hatte zumindest Weiser den Eindruck erweckt, dass der Blick aufs Konto für einen Verbleib in Bremen nicht entscheidend sei. „Natürlich würde ich auch auf Geld verzichten – aber was heißt überhaupt verzichten? Geld spielt eigentlich nicht so eine große Rolle“, hatte er gesagt. Somit sprach vieles für eine schnelle Entscheidung. Doch nun hakt es. Obwohl eigentlich alle Seiten das gleiche Ziel verfolgen. Zumindest theoretisch. Und deshalb ist nun weiter Geduld gefragt.
„Grundsätzlich wollen wir die Mannschaft so schnell wie möglich zusammen haben, aber manchmal ist es eben nicht ganz so einfach“, sagte Clemens Fritz. „Für uns ist da in diesem Fall aber ein nicht ganz so großer Druck drauf.“ Weil Weiser durch die einjährige Leihe Werder, Chefcoach Ole Werner, dessen System und sportliche Vorlieben kennt. Ein Wiedereinstieg ins Training wäre für ihn folglich einfacher als für einen kompletten Neuling. Manchmal kann Fußball so simpel sein. Wenn da nicht die Einigungen hinter den Kulissen wären.