Geht es um die Mannschaften der Stunde in der Fußball-Bundesliga, sind folgende zwei Namen schnell genannt: Bayer Leverkusen und VfB Stuttgart. Der Werksclub als Spitzenreiter und die Schwaben als Tabellendritter spielen jeweils eine fantastische Saison und haben mit ihrem direkten Duell im DFB-Pokal-Viertelfinale (3:2) jüngst für eines der besten deutschen Fußballspiele seit längerer Zeit gesorgt. Hut ab. Es gibt da aber noch zwei Mannschaften, die sich in den vergangenen Wochen beachtliche Serien erarbeitet haben, weniger glanzvoll zwar, das schon, aber eben auch erfolgreich. Die Rede ist vom SV Werder Bremen und dem 1. FC Heidenheim, die sich am Samstagnachmittag (ab 15.30 Uhr) nun zum Duell Neunter gegen Zehnter im Weserstadion begegnen.
Werder-Trainer Werner: Team soll an die letzten Wochen anknüpfen
Rein tabellarisch betrachtet kann ein Spiel nicht mittelmäßiger daherkommen, denn Neun gegen Zehn, das klingt erstmal wenig attraktiv, sollte aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass Werder und Heidenheim gerade zu den besten Serientätern der Liga zählen. An der Spitze, klar, steht auch hier Leverkusen, das unter Trainer Xavi Alonso seit unglaublichen 30 Pflichtspielen, davon 20 in der Bundesliga, ungeschlagen ist. Dahinter folgen aber direkt Werder und Heidenheim mit jeweils sieben Partien am Stück ohne Niederlage. Dass der Aufsteiger zuletzt viermal in Serie unentschieden spielte, während die Bremer dreimal hintereinander gewannen, verschafft ihnen Vorteile in der B-Note und einen hauchdünnen Favoritenstatus vor dem Duell am Samstag, zumal es am Osterdeich ausgetragen wird, wo alles im Zeichen des 125. Vereinsgeburtstags stehen wird.
Ole Werner, Werders Cheftrainer, hat in diesem Zusammenhang durchaus Wünsche an seine Mannschaft. „Ich wünsche mir, dass wir an die letzten Wochen anknüpfen, was die Leistungsbereitschaft und das Miteinander auf dem Platz angeht. Und ich wünsche mir eine spielerische Leistungssteigerung im Vergleich zum Mainz-Spiel. „Die werden wir sicherlich brauchen“, sagt der 35-Jährige in Anspielung auf den jüngsten 1:0-Zittersieg seines Teams.
Dass Gegner Heidenheim zuletzt ebenfalls fleißig punktete, hat Werner freilich registriert und analysiert – und dabei einige Parallelen zu seinen Bremern ausgemacht. „Beide Mannschaften sind gut drauf und bringen ihre Stärken auf den Platz. Das zeigt sich mehr und mehr auch in Ergebnissen und Punkten“, sagt der Chefcoach. Und weiter: „Beide Mannschaften waren in den vergangenen Wochen zudem defensiv sehr diszipliniert und deshalb schwer zu schlagen. Das wird uns auch am Samstag erwarten.“ Vor allem die Heidenheimer Standards und das Umschaltspiel der Baden-Württemberger haben bei Werner Eindruck hinterlassen. „Sie können immer Gefahr ausstrahlen, selbst wenn sie in Phasen mal nicht im Spiel sind. Wichtig ist für uns, dass wir im Laufe des Spiels nicht den Faden verlieren, wie es vielen Gegner von Heidenheim in den letzten Wochen passiert ist.“ Und so wie es Werder selbst in der Hinrunde passiert war.
Werder verlor Hinspiel mit 2:4
Mit 2:4 verloren die Bremer am Ende in der Voith-Arena, nachdem sie zwischenzeitlich einen 0:2-Rückstand aufgeholt hatten. Während der Vorbereitung auf das neuerliche Duell war das noch einmal Thema, wie Werner erklärt. „Wir haben damals über weite Strecken keine gute Leistung gebracht“, sagt er, zeigt sich aber mehr als optimistisch, dass es seine Mannschaft am Samstag besser machen wird.
„Bei uns ist eine Menge passiert, wir haben uns stabilisiert und uns in nahezu allen Bereichen weiterentwickelt. Das gilt es nun fortzusetzen.“ Gelingt das, und Werder fährt gegen Heidenheim womöglich den vierten Sieg in Serie ein, winkt der Sprung auf den siebten Tabellenplatz. So gut in der Tabelle stand der Verein zuletzt vor 40 Spieltagen da. Würde bedeuten: Dem inoffiziellen Titel als Mannschaft der Stunde wäre Werder ein gutes Stück näher gekommen.