Die Vorbereitungen im beschaulichen Zell am Ziller sind so gut wie abgeschlossen. In den vergangenen Wochen hat sich die Marktgemeinde, gelegen im österreichischen Bundesland Tirol, einmal mehr herausgeputzt, um sich den Stammgästen aus Deutschland wie gewohnt von der besten Seite präsentieren zu können. Zum bereits 13. Mal wird der SV Werder Bremen im Zillertal seine Zelte aufschlagen, um sich dort vom 17. bis zum 27. Juli auf die neue Bundesligasaison vorzubereiten. Unterkunft, Wege, Trainingsplatz – all das ist den (meisten) Bremern inzwischen bestens bekannt. Und trotzdem wird das Trainingslager in diesem Jahr etwas anders ablaufen als sonst.
„In diesem Jahr liegt das Trainingslager relativ früh in der Vorbereitung, was organisatorische Hintergründe hat“, sagt Werders Cheftrainer Ole Werner – und erklärt: „Deswegen wird die Arbeit im Zillertal eine relativ große körperliche Komponente haben, um eine gewisse Belastung abzudecken.“ Was übersetzt in etwa bedeutet: Die Bremer Profis werden schwitzen müssen, und zwar richtig, weil die konditionellen Grundlagen für die neue Saison erarbeitet werden wollen.
In den vergangenen Jahren, als es erst zu einem späteren Zeitpunkt gen Österreich ging, war dieser bei den Spielern wenig beliebte Teil der Vorbereitung meist schon am Osterdeich angeschoben worden, weshalb im Zillertal von Beginn an intensiver am taktischen Feinheiten gearbeitet werden konnte. Werders Kapitän Marco Friedl stellt sich kurz vor der Abreise jedenfalls auf anstrengende Tage ein. „Die Einheiten werden sicher nicht immer schön werden. Es wird auch darum gehen, dass wir an unserem Fitnesszustand arbeiten, denn das gehört zum Trainingslager dazu“, sagt der Österreicher, dessen Familie unweit von Zell am Ziller lebt.
Testspiele angesetzt
Grundsätzlich möchte Coach Ole Werner während der zehn Tage in den Bergen aber auch Taktisches mit seinem Team erarbeiten, nur gelaufen wird nicht. „Natürlich werden wir auch das Spiel mit dem Ball verfeinern“, sagt er. „Es ist schon denkbar, dass wir auch neue Elemente hinzufügen, weil die Dinge, die wir letzte Saison gespielt haben, bei den allermeisten Jungs bekannt sind. Deswegen wollen wir versuchen, einen Schritt voranzukommen.“ Wie groß dieser Schritt am Ende ausfällt, vermag Werner vor der Abreise noch nicht zu sagen. „Ob das im Trainingslager schon so weit sein wird, hängt davon ab, wie weit wir mit anderen Schwerpunkten kommen.“
Die Gelegenheit, sich unter Wettkampfbedingungen einen Eindruck vom Zustand seines Teams zu machen, wird der Trainer in Österreich wieder doppelt haben. Geplant sind zwei Testspiele, zunächst gegen den italienischen Erstligisten US Lecce (Samstag, 15 Uhr) und einen Tag vor der Rückreise dann gegen den englischen Zweitligisten Sheffield Wednesday (Freitag, 26. Juli, 14 Uhr).