Victor Boniface – dieser Name steht beim SV Werder seit Wochenbeginn im Zentrum der Aufmerksamkeit: Immerhin hatte der Bundesligist in seiner langen Vereinsgeschichte noch nie einen wertvolleren Profi unter Vertrag (Bonifaces Marktwert beträgt aktuell 40 Millionen Euro). Der Top-Stürmer soll die Bremer Sturmflaute möglichst auf Anhieb beheben. Während der laufenden Länderspielpause hat er Zeit, um in Ruhe am Osterdeich anzukommen. Für das nigerianische Nationalteam wurde der 24-Jährige nicht nominiert, grundsätzlich zählt er aber zum festen Kreis der „Super Eagles“ – was es für Werder ab dem Jahresende kompliziert machen könnte.
Vom 21. Dezember bis zum 18. Januar findet der Afrika-Cup in Marokko statt. Nigeria ist qualifiziert und tritt in Gruppe C gegen Tansania, Tunesien und Uganda an. Dass Boniface dabei sein möchte, versteht sich von selbst, zumal er das Turnier im Jahr 2024 wegen einer Adduktorenverletzung verpasst hat. „Viel Glück, Jungs… ich wünsche euch nur das Beste für den Afrika-Cup“, schrieb der Angreifer damals bei Instagram, garniert mit dem Emoji eines gebrochenen Herzens. Sollte Boniface dieses Mal das Ticket fürs Turnier lösen, würde er Werder in bis zu vier Bundesligaspielen fehlen, ebenso wie sein Landsmann Felix Agu. Da der Stürmer aber nur bis zum Saisonende von Leverkusen ausgeliehen ist, würde das besonders ins Gewicht fallen. „Natürlich ist uns bewusst, dass es dazu kommen kann“, sagt Werders Leiter Profifußball Peter Niemeyer gegenüber unserer Deichstube – und betont: „Das war vor Victors Verpflichtung ein Thema, das wir diskutiert haben.“ Ein Argument gegen Boniface wurde es nicht. Werders Rechnung geht vielmehr so: Wird der Stürmer nominiert, hat er vorher in Bremen abgeliefert, also bereits geholfen. „Er möchte sich bei uns für das Turnier empfehlen“, weiß Niemeyer. „Sollte er dabei sein, ist unser Kader für die Zeit ohne ihn auch so breit genug aufgestellt.“