Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Neue Aufgaben Werder-Sportchef im Fokus: Wie wirkt Fritz in der neuen Rolle?

Schon viele Jahre kommt Clemens Fritz mit dem SV Werder ins Zillertal, doch die aktuelle Visite ist auch für ihn eine Premiere. Was für der neuen Sportchef anders wird – und wie er sich selbst dabei sieht.
17.07.2024, 18:38 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Malte Bürger Björn Knips

Er ist ein Stammgast im Zillertal – und dennoch stellt das aktuelle Trainingslager des SV Werder Bremen in Zell am Ziller eine Premiere für Clemens Fritz dar: Der Ex-Profi fungiert erstmals als Geschäftsführer Fußball, ist also die höchste sportliche Instanz des Klubs. Da dürfte der 43-Jährige in Österreich ganz besonders im Fokus stehen – intern wie extern. Doch der Ehrenspielführer will sich nicht größer machen, als er ist, begegnet dem Thema lieber pragmatisch und stellt das große Ganze in den Vordergrund. In erster Linie gehe es in den nächsten Tagen darum, die Mannschaft fit für die neue Saison zu machen – und dabei sollen auch Fans, Offizielle und Sponsoren ihren Spaß haben und sich gerne als große Gemeinschaft verstehen.

„Es ist immer wieder schön, hier zu sein. Wir haben hier perfekte Bedingungen", schwärmt Fritz kurz nach der Ankunft am Mittwochmittag vor dem Posthotel, dem Teamquartier. Zum 13. Mal absolviert Werder nun schon in der kleinen Marktgemeinde (1710 Einwohner) im Bezirk Schwaz in Tirol sein Sommer-Trainingslager. „Ich glaube, ich war zwölf Mal dabei“, erinnert sich Fritz. Viele Jahre musste er als Profi mit Blick auf die hohen Berge schwitzen, dann wechselte der Ehrenspielführer auf die Organisationsebene, arbeitete im Scouting und ist nun seit wenigen Wochen der Nachfolger von Frank Baumann, der seinen Vertrag nicht verlängern wollte, um eine Auszeit zu nehmen.

Dessen Büro hat Fritz in Bremen bereits bezogen. Schon in den Monaten davor war Fritz immer mehr in Baumanns Rolle geschlüpft, hatte speziell intern Aufgaben und Entscheidungen übernommen. Deswegen spürt Fritz selbst keine ganz große Veränderung – auch nicht im Umgang mit den Mitarbeitern, für die er jetzt noch mehr Chef geworden ist. „Nur, weil sich mein Job ein Stück weit verändert hat, habe ich mich doch als Person nicht verändert“, sagt Fritz und betont: „Deswegen ist es mir wichtig, genau so wahrgenommen zu werden, wie der Clemens von seinem Charakter und seiner Persönlichkeit her ist. Es kommt auch darauf an, wie du mit der neuen Rolle umgehst. Ich habe mich nicht verändert. Und ich habe auch nicht das Gefühl, dass ich anders beäugt werde oder anders mit mir umgegangen wird.“

Im Zillertal wird am Zusammenhalt im ganzen Klub gearbeitet

Im Zillertal kann er dieses Gefühl noch einmal gut auf den Prüfstand stellen, denn diese Trainingslager sind schon etwas Besonderes. Da sind nicht nur die vielen Tausend Fans, die vorbauschauen und wissen wollen, wie gut ihre Mannschaft in diesem Jahr ist und welche Transfers noch zu erwarten sind. Auch der Aufsichtsrat ist vor Ort, genauso wie Fritz‘ Geschäftsführerkollegen Klaus Filbry, Tarek Brauer und Anne-Kathrin Laufmann.

Und dann sind da auch noch die wichtigsten Sponsoren des Klubs, denen ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Workshops geboten wird. „Da kommt schon der eine oder andere Termin mehr auf mich zu – gerade an den Abenden“, weiß Fritz, der in der Vergangenheit eben nicht immer dabei sein musste. Dieses Drumherum sei aber sehr wichtig für Werder und deswegen hat er auch überhaupt kein Problem damit. Im Zillertal wird schon sehr am Zusammenhalt im ganzen Klub gearbeitet. Das wissen die Beteiligten sehr zu schätzen.

Lesen Sie auch

Fritz arbeitet nun mit mehr Distanz zur Mannschaft

Und dennoch steht natürlich der Sport immer im Vordergrund – auch bei Fritz. „Ich werde nicht zu 100 Prozent bei der Mannschaft sein“, gesteht der neue Geschäftsführer Fußball zwar. Diesen direkten Job am Team hat nun Peter Niemeyer übernommen. Aber Fritz wird den neuen Mann dabei nicht allein lassen: „Mir ist es wichtig, auch hier beim Training dabei zu sein und ein Gefühl für die Mannschaft zu bekommen.“ Deswegen wohnt er im Mannschaftshotel und nicht wie der Aufsichtsrat, die Geschäftsführung und die Sponsoren gegenüber im noch etwas nobleren MalisGarten.

Und Fritz hat klare Vorstellungen davon, was in den nächsten Tagen sportlich passieren soll: „Wir hatten jetzt schon gute zehn Tage in Bremen inklusive des Testspiels gegen Verden (2:0, Anm. d. Red.). Da hat man aber auch gesehen, dass noch Luft nach oben ist. Es geht jetzt darum, das Gefühl für den Ball zu entwickeln – auch für den Zweikampf und für andere Situationen. Das dauert nach sechs Wochen Urlaub immer etwas. Es geht auch um physische Komponenten, inhaltliche und taktische Themen. Wir wollen hier den nächsten Schritt machen.“

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)