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Die Gewinner der Hinrunde Werder Bremens Bestenliste

Bremen. Werders Mannschaft kam in dieser Hinrunde als eine runderneuerte Mannschaft daher. Wer ragte heraus und prägte das letzte halbe Jahr? Ein Überblick, zusammengestellt von Olaf Dorow.
21.12.2012, 13:00 Uhr
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Werder Bremens Bestenliste
Von Olaf Dorow

Werders Mannschaft kam in dieser Hinrunde als eine runderneuerte Mannschaft daher. Zu den wenigen Spielern, die schon seit Langem dabei sind, zählt Aaron Hunt. Runderneuert wirkte er aber auch. Die Reporter gaben ihm die besten Noten. Und wer fiel noch besonders auf in der Werder-Hinrunde? Wer ragte heraus und prägte sie? Ein Überblick, zusammengestellt von Olaf Dorow.

Aaron Hunt

Für die Journalisten war er der Spieler der Hinrunde. Im Durchschnitt der Spielbewertungen schnitt er am besten ab. Aaron Hunt wurde im September 26. Endlich sei er erwachsen geworden, so beschrieben es viele Beobachter. Womit nicht gemeint war, dass er jetzt in ein reifes Fußballalter eintritt. Es war gemeint, wie er sich verhält in den Spielen und Trainingseinheiten.

Hunt, eine große Begabung und schon seit acht Jahren im Profikader, war nach nur zwei Einsätzen für die DFB-Elf, vielen Verletzungen und schwankenden Leistungen auf dem besten Weg, als ewiges Talent zu verkümmern. Doch jetzt duckte er sich nicht mehr weg. Er ging voran und übernahm Verantwortung. Er wurde zu dem Spielgestalter, den sein Trainer Thomas Schaaf schon lange in ihm sah – und zu selten fand. Als Mesut Özil vor zwei Jahren nach Madrid wechselte, sollte Hunt den frei gewordenen Raum mit Leben füllen. Was er 2010 nicht schaffte, schaffte er 2012. Seine neue Rolle als Verantwortungsträger wurde im Nordderby gegen den HSV besonders gut sichtbar. Er verschoss beim Stand von 0:0 einen Elfmeter – und trat trotzdem zu einem zweiten an. Er traf.

Kevin De Bruyne

Es gibt nicht so viele junge Spieler, bei denen das Urteil der Experten so einhellig ausfällt. Kevin De Bruyne ist so ein Spieler. Dieser Junge kann was, sagen die Experten. Und obwohl in seinem Spiel noch viele Fehler vorkommen, schwant selbst dem Nicht-Experten schnell: Hier liegt eine besondere Begabung vor. Ohne große Anlaufzeit bereicherte der 21-jährige Belgier Werders Werk. Er spielt schnell, elegant, dynamisch und torgefährlich. Er ist der Jüngste im Team, aber der Offensiv-Philosophie von Thomas Schaaf entspricht sein Stil so, als ob er schon so lange im Verein ist wie Schaaf selbst. Um sich vorzustellen, dass De Bruyne seinen Weg nach ganz oben machen wird, braucht man nicht viel Fantasie. Um sich vorzustellen, dass dieser Weg nicht aus Bremen herausführt, braucht man viel Fantasie. Er ist nur ausgeliehen und ein Spieler des FC Chelsea. Der FC Chelsea will ihn in der Premier League haben in der nächsten Saison. Chelsea ist sein Traumverein. Sein Opa lebt in London. Sein Onkel auch.

Zlatko Junuzovic

Der Vergleich mit einem Duracell-Hasen kam bereits in der vergangenen Saison auf. Zlatko Junuzovic rannte auch da schon mehr als die meisten Mitspieler über den Platz. Trotzdem gab es in dieser Hinrunde einen neuen, einen verbesserten Junuzovic zu beobachten. Es kam nämlich bei dem ganzen Herumgerenne meistens etwas heraus. Der kleine Wirbelwind aus dem Mittelfeld hat einen gewaltigen Sprung gemacht in seiner Entwicklung als Fußballer. Und das, obwohl das neue Spielsystem mit zwei Außenstürmern statt einer Mittelfeld-Raute zwar für viele Vorteile brachte. Für ihn nicht unbedingt. Er ist ein offensiv denkender Wirbelwind, er darf und soll auch weiterhin offensiv denken. Aber er muss das von einer defensiven Basisstation aus machen. Er ist im neuen System der Sechser vor Abwehr. Und bekommt das prima hin.

Marko Arnautovic

Wenn er eines nicht mehr hören kann, dann das Gerede vom "neuen Arnautovic", der er nun aber endlich sei. Doch was soll man machen, es gibt Neuigkeiten vom einstigen Sorgenkind. Neu ist erstens, dass er Außenstürmer spielt. Das mag er sowieso mehr und macht ordentlich Betrieb auf dieser Position. Neu ist zweitens, dass seine Leistungen nicht mehr so schwanken. Er macht nicht mehr mal Betrieb und mal nicht. Sondern regelmäßig. Neu ist drittens, dass er nicht mehr in schöner Regelmäßigkeit Kapriolen liefert und in Fettnäpfchen tritt. Er gerät nicht mehr in Keilereien vor der Disco, verquatscht sich im Radio über Körperteile aus Silikon oder verletzt sich beim Spielen mit dem Hund. Er gehe jetzt viel professioneller und verantwortungsvoller zu Werke, sagen viele. Und behaupten: Das liegt daran, dass er jetzt Vater ist. Noch eine Neuigkeit.

Sebastian Mielitz

Tim Wiese war gestern. Eine Ära ging zu Ende, Wiese hütete sieben Jahre lang das Werder-Tor. Skepsis begleitete Sebastian Mielitz’ Start als Werders neue Nummer eins. Doch der wurde so gut, wie es für Tim Wiese bei dessen neuem Arbeitgeber in Hoffenheim schlecht lief. Für einen jungen Tormann, der seine erste Saison als Nummer eins bestreitet, kam eine beachtliche Hinrunde heraus. "Miele hat das von Anfang an sehr gut gemacht", lobt ihn Thomas Schaaf. Es habe zwar für Werder (zu) viele Gegentore gegeben, aber es wäre kaum eines darunter, dass man dem jungen Wiese-Nachfolger anlasten könnte. Der sei noch längst "kein fertiger Spieler". Was die Vermutung stützt: Auf der Torwartposition wird Werder auch in den kommenden Jahren kein Problem haben.

Nils Petersen

Er hat sieben Tore geschossen und vier Tor-Vorlagen geliefert. Das ist kein schlechtes Halbjahresergebnis für einen Angreifer, der in der letzten Saison vorwiegend auf der Bank saß und in der Saison davor noch in der zweiten Liga spielte. Nils Petersen, der vom FC Bayern kam und nur ausgeliehen ist, ließ zwar auch noch zu viele Chancen liegen. Aber er fand immer besser hinein in den Werder-Betrieb. Er war als vorderster Angriffs- ein guter erster Abwehrspieler. Er weckte bei den Fans Lust auf mehr. Das kann durchaus so kommen. Es gibt zarte Anzeichen, dass Nils Petersen ab dem Sommer 2013 kein ausgeliehener Bayern-Stürmer mehr ist. Sondern ein wichtiger Stürmer für Werder Bremen.

Stellen auch Sie den Werder-Profis Ihr Hinrunden-Zeugnis aus. Hier können Sie Ihre Noten für alle Spieler abgeben. Am Donnerstag, 27. Dezember, wird die Abstimmung ausgewertet.

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