Bis zum allerletzten Moment wird gewerkelt. Seit einer knappen Woche befinden sich die Greenkeeper des SV Werder Bremen jetzt schon in Zell am Ziller, um die beiden Rasenplätze des dortigen Parkstadions in einen optimalen Zustand zu bringen. Es wird gemäht, gesät, gewässert – damit ab diesem Mittwoch die Profis der Grün-Weißen zehn Tage lang ihr Trainingslager in Österreich abhalten können. Ein paar graue Wölkchen waren am Dienstag noch am Himmel zu sehen, gelegentlich gingen einige Regentropfen nieder. Die Luft ist bei Temperaturen um die 26 Grad Celsius recht drückend, allein aus diesem Grund dürften die Bremer deshalb ordentlich ins Schwitzen kommen.
Aber natürlich hat auch Chefcoach Ole Werner einige kräftezehrende Übungen mit seinem Trainerteam entwickelt, der 36-Jährige hat bereits angekündigt, dass keineswegs nur taktisch gearbeitet wird, sondern aufgrund des frühen Zeitpunkts der Vorbereitung auch noch konditionelle Einheiten auf dem Plan stehen. Mittelfeldakteur Senne Lynen schreckt das dennoch nicht ab. „Ich bin froh, dieses Jahr die gesamte Vorbereitung zu absolvieren und mit ins Trainingslager zu fahren“, wird der Belgier auf Werders Internetseite zitiert.
Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr wechselte Lynen erst an die Weser, als seine jetzigen Teamkollegen die Reise in die Alpenrepublik bereits hinter sich hatten. „Ich war noch nie dort, aber ich mag die Berge sehr. Ich habe nur Gutes über das Zillertal gehört“, erklärt der 25-Jährige, der darüber hinaus darauf baut, dass auch abseits des Platzes gute Erinnerungen geschaffen werden: „Zehn Tage sind eine lange Zeit für das Trainingslager. Da haben wir auch Freizeit und die Möglichkeit, Dinge gemeinsam zu machen und eine größere Verbindung zueinander aufzubauen.“
Auf diesen Zusammenhalt setzen einmal mehr auch die Fans. Der Zillertal-Trip ist ein Fixpunkt im Kalender für viele Bremer Anhänger, um jahrelange Freundschaften zu pflegen und den Austausch unter Gleichgesinnten zu genießen. Umso glücklicher sind sie, dass es vor knapp zwölf Monaten – auch dank ihres Engagements mittels einer Unterschriftensammlung – gelang, dass Werder und das Zillertal sich auf eine Fortsetzung ihrer Partnerschaft trotz einer attraktiven Offerte aus Oberammergau einigten. Die ersten Fans sind auch jetzt schon vor der Mannschaft in Zell am Ziller eingetroffen, setzen die grün-weißen Farbtupfer im Ortskern. In den kommenden zehn Tagen dürfte das Farbenspiel noch einmal deutlich intensiver werden.