Zwischen Freud und Leid, Euphorie und Ernüchterung liegen bei einem Stürmer oftmals nur wenige Zentimeter. Und so kam es, dass Niclas Füllkrug nach dem bitteren Pokal-Aus des SV Werder Bremen gegen den VfL Osnabrück (0:2) unter vielen Häufchen Elend das wohl größte war.
Weil er beim Stand von 0:1 kurz nach Wiederanpfiff mit seinem Kopfball nur die Latte statt ins Tor getroffen hatte und noch die eine oder andere weitere Chance vergab, sah sich der Stürmer gezwungen, sich nicht nur intern bei der Mannschaft zu entschuldigen, wie Trainer Markus Anfang berichtete, sondern auch öffentlich hart mit sich ins Gericht zu gehen.
Die Niederlage gegen den Drittligisten „lag daran, dass ich kein Tor geschossen habe“, sagte Füllkrug am ARD-Mikrofon und nahm das enttäuschende Pokal-Aus auf seine Kappe. „Wir haben in vielen Punkten unseren Job gut gemacht, aber ich habe meinen Job vorne heute nicht gemacht.“ Und weiter: „Ich glaube, wenn ich in meiner Normalform bin, dann gewinnen wir das Spiel.“ Heißt im Umkehrschluss: Füllkrug ist nicht in Normalform und weiß das auch.
Und so kommt neben dem einen Kopfproblem (der Kopfball geht an die Latte statt ins Tor) noch das zweite hinzu: Füllkrug grübelt, hadert, zweifelt – gedankliches Gift für einen Stürmer. „Er frisst sich gerade selber auf“, sagt Anfang, spricht seinem Stürmer aber auch Mut zu: „Er braucht sich keinen Kopf zu machen. Das wäre anders, wenn er keine Chancen hätte, denn dann wäre er nicht im Spiel. Aber er hat ja Chancen.“