Bei U 21-Nationaltrainer Stefan Kuntz steht ein Werder-Trio wieder höher im Kurs. „Alle drei Talente aus Bremen zählen zum Kreis, aus dem ich das endgültige Aufgebot für die Europameisterschaft benennen werde“, sagt der 58-Jährige gegenüber der DeichStube und lobt die jüngste Entwicklung der drei Bremer Nachwuchskräfte in dieser Saison. Heißt: Felix Agu, Manuel Mbom und Johannes Eggestein dürfen sich berechtigte Hoffnungen darauf machen, beim Mitte März in Ungarn und Slowenien ausgetragenen Turnier mit dabei zu sein.
Erfreulich findet Kuntz vor allem die Entwicklung von Stürmer Eggestein, „dem der Wechsel nach Österreich richtig gut getan hat“. Werder hatte den 22-Jährigen vor der Saison an den Linzer ASK verliehen, wo Eggestein seitdem regelrecht aufblüht, was Kuntz wiederum nicht entgeht. Der Nationalcoach hat das Geschehen in Österreichs Bundesliga aufmerksam im Blick – auch, weil dort in Mergim Berisha (RB Salzburg) ein weiterer Kandidat für das Sturmzentrum der U 21 und somit ein direkter Rivale von Eggestein aktiv ist. „Wichtig ist, dass Jojo weiter regelmäßig spielt und dass er trifft“, sagt Kuntz, der es für einen Vorteil hält, „dass er nun auf seiner angestammten Position als zentraler Stürmer agieren kann“.
Auch den Weg von Felix Agu und Manuel Mbom, die für Werder in der laufenden Saison jeweils ihr Bundesliga-Debüt feierten, verfolgt Kuntz mit großem Interesse. „Eine durchaus erfreuliche Entwicklung“ sieht der frühere Nationalspieler und Europameister von 1996 bei den beiden Talenten. Sowohl Außenverteidiger Agu (21), der im Sommer aus Osnabrück nach Bremen gewechselt war, als auch Eigengewächs Mbom (21), der in der Vorsaison als Leihspieler für Uerdingen in der 3. Liga spielte, sind für Werder-Trainer Florian Kohfeldt längst ernsthafte Alternativen.
Bei den letzten Testspielen des U21-Nationalteams hatte Kuntz sowohl auf Eggestein als auch auf Agu verzichtet, weil sie damals noch kaum Spielpraxis aufgewiesen hatten. Das hat sich nun grundlegend geändert, wodurch sich die Perspektiven der beiden Bremer um einiges verbessert haben. Mbom war während der Partien gegen Slowenien und Wales im November erstmals im U21-Aufgebot dabei gewesen.
Die EM beginnt für das deutsche Team, das sich in der Qualifikation vor Belgien und Bosnien-Herzegowina als Erster durchgesetzt hatte, am 24. März mit dem Spiel gegen Gastgeber Ungarn. Bis Ende des Monats wird die Vorrunde und damit der erste Teil der zweigeteilten EM mit den Partien gegen die Niederlande (27. März) und Rumänien (30. März) abgeschlossen. Die Endrunde findet dann vom 31. Mai bis zum 6. Juni statt.
Eine Besonderheit des Turniers, bei dem Deutschland, der Europameister von 2009 und 2017, nun als amtierender Vize-Champion antritt: Das Exekutivkomitee der Uefa hat beschlossen, bei der U 21-EM einen Testlauf zuzulassen, wonach bei Kopfverletzungen eine zusätzliche Wechselmöglichkeit gestattet ist.