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Neues Selbstbewusstsein Werder hat keine Angst vor Hoffenheim

Nach inzwischen vier Spielen ohne Niederlage ist Werder so selbstbewusst wie nie in dieser Saison: Inzwischen trauen sich die Profis auch gegen die Top-Mannschaften der Liga Siege zu.
19.12.2016, 00:00 Uhr
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Werder hat keine Angst vor Hoffenheim
Von Marc Hagedorn

Nach inzwischen vier Spielen ohne Niederlage ist Werder so selbstbewusst wie nie in dieser Saison: Inzwischen trauen sich die Profis auch gegen die Top-Mannschaften der Liga Siege zu.

Lamine Sané hat sich am Freitagabend das Bundesliga-Spiel 1899 Hoffenheim gegen Borussia Dortmund im Fernsehen angeschaut. Hoffenheim ist schließlich Werders nächster Gegner, und da gehört es zu den Selbstverständlichkeiten für einen Fußballprofi, dass er sich so früh wie möglich auf die Konkurrenz vorbereitet. Noch dazu, wenn der Gegner einer ist, der vor allem in der Offensive stark ist und eine recht unangenehme Variante des Powerfußballs praktiziert, meist mit viel Tempo und immer aggressiv auf den Gegner drauf geht.

Die detaillierte Hoffenheim-Analyse beginnt zwar erst an diesem Montag, aber klar ist schon jetzt: Es kommt einiges auf Werders Defensivabteilung zu am Mittwoch, das weiß auch Lamine Sané. Er selbst wird es vermutlich sehr häufig mit Sandro Wagner zu tun bekommen. Mit dem Sandro Wagner, der in seiner Zeit in Bremen nur höchst selten Bundesligaklasse nachgewiesen hat, im vergangenen Jahr in Darmstadt und nun bei seinem neuen Klub aber ein Tor nach dem anderen schießt. Nach 14 Treffern für Darmstadt sind es jetzt auch schon wieder acht. Sandro Wagner ist damit einer der torgefährlichsten Stürmer der Liga.

Werder selbstbewusst wie lange nicht mehr

Und Sandro Wagner polarisiert nach wie vor. Am Freitag gegen Dortmund verschaffte er sich vor seinem Tor zum 2:1 durch einen regelwidrigen Schubser den entscheidenden Vorteil. Wie Sané und seine Nebenleute diesen unbequemen Wagner stoppen wollen? „Wenn er schubst, schubsen wir auch“, sagt Sané. Er sagt das mit einem Lächeln, es ist keine bitterböse Kampfansage. Aber trotzdem taugt dieser forsche Satz als Nachweis dafür, dass Werder nach inzwischen vier Spielen ohne Niederlage so selbstbewusst ist wie noch nie in dieser Saison.

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Zwar war vom neuen Selbstbewusstsein in der Köln-Partie zunächst wenig bis nichts zu sehen, aber je länger die Partie am Sonnabend im Weserstadion dauerte, desto besser fand Werder hinein, bis es schließlich ein Duell auf Augenhöhe mit dem Tabellensiebten aus Köln war.

Der besondere Reiz im Duell gegen Hoffenheim

Vor allem der 1:0-Sieg in Berlin gegen die Hertha hat bei Werders Spielern offenbar Wunder bewirkt. Immer wieder kam am Sonnabend die Sprache auf dieses Spiel aus der Vorwoche. „In Berlin haben wir gezeigt, was möglich ist“, sagte beispielsweise Fin Bartels. Hoffenheim, aktuell auf Rang drei in der Bundesliga, ist eine ähnliche Hausnummer wie Hertha. Hoffenheim hat wie Hertha 27 Punkte geholt, über 20 Tore geschossen und nur 16 Gegentore kassiert. Damit kann Werder auf dem Papier nicht annähernd mithalten. Serge Gnabry, gegen Köln Schütze des Ausgleichstores, macht das trotzdem keine Angst. „Vor dem Hertha-Spiel hat man auch gesagt, dass die zu Hause nicht verlieren“, erinnerte sich Gnabry. Und dann gewann eben doch Werder das Spiel nach zuvor sechs Hertha-Heimsiegen am Stück.

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„Wir können selbstbewusst nach Hoffenheim fahren“, sagt nun Werder-Verteidiger Robert Bauer mit Blick auf die jüngsten Bremer Ergebnisse, „wir sind als Mannschaft besser geworden, die Automatismen greifen, wir müssen uns nicht verstecken.“ Und dann hat die Partie gegen Hoffenheim ja noch einen ganz besonderen Reiz. 1899 ist die einzige Mannschaft im deutschen Profifußball, die in dieser Saison noch kein Ligaspiel verloren hat.

„Dann ist das nächste Spiel das erste, das sie verlieren“, sagt Lamine Sané. Auch hierbei schmunzelt er wieder, meint es nicht großmäulig. Aber ein süßer Gedanke ist es für jeden Bremer schon, dass tatsächlich Werder als erste Mannschaft in der Bundesliga gegen Hoffenheim gewinnen könnte. „In jedem Spiel“, sagt Serge Gnabry, „in jedem Spiel ist immer alles möglich.“ Das hätte man vor ein paar Wochen mit Blick auf Werder noch für unmöglich gehalten.

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