Die aktuelle Länderspielpause ist beim SV Werder Bremen mit einer großen Hoffnung verbunden - nämlich darauf, dass die Zeit zwischen dem dritten und vierten Bundesliga-Spieltag für Star-Neuzugang Naby Keita ausreicht, um nach seiner Adduktorenverletzung endgültig wieder fit zu werden. Gelingt das, könnte der Mann aus Guinea während der kommenden Partie beim 1. FC Heidenheim (Sonntag, 17. September, 15.30 Uhr) sein Debüt im Werder-Trikot feiern, worauf sich neben den Bremer Verantwortlichen und Fans noch jemand ganz besonders freut: Theodor Gebre Selassie. "Er ist ein unglaublicher Spieler", schwärmte der Ex-Werder-Profi am Samstag nach dem Abschiedsspiel für Fin Bartels in Kiel von Keita. Und wenn es einer beurteilen kann, dann er. Schließlich hat Gebre Selassie den neuen Werder-Star mehrfach selbst auf dem Rasen erlebt.
Insgesamt dreimal traf der Tscheche mit Werder auf Keita, der in den Saisons 2016/17 sowie 2017/18 das Trikot von RB Leipzig trug - und vor allem gegen die Bremer mächtig aufdrehte. Beim ersten Duell im Oktober 2016, das Leipzig mit 3:1 gewann, schnürte der Mittelfeldspieler direkt einen Doppelpack, fehlte in der Rückrunde dann gelbgesperrt. Beim Leipziger 2:0-Erfolg im November 2017 glänzte Keita erneut als Torschütze, im April 2018 erkämpften sich Werder und Gebre Selassie dann ein 1:1. "Ich erinnere mich noch genau daran, als er bei Leipzig war", sagte Gebre Selassie – und betonte mit einem Augenzwinkern: "Es ist damals nicht mal mir gelungen, ihn zu stoppen."
Der Blick des ehemaligen Werder-Kapitäns auf seinen Ex-Club ist nach dem 4:0-Erfolg gegen Mainz ohnehin "sehr positiv" – mit Keita auf dem Platz macht sich "Theo" dann überhaupt keine Sorgen mehr, "denn wenn so ein Spieler fit ist, kann er immer etwas bewegen". Gebre Selassie wird es jedenfalls aufmerksam verfolgen, wann immer es passt, schaut er sich Werders Spiele im Fernsehen an. Demnächst könnte es zeitlich allerdings eng werden.
"Bald steht für mich etwas Neues an", sagte der 36-Jährige, der seine aktive Laufbahn im Sommer bei seinem tschechischen Heimatverein Slovan Liberec beendet hatte. Was genau Gebre Selassie vorhat, wollte er noch nicht verraten, kündigte aber immerhin an: "Es sieht danach aus, dass ich im Fußball bleibe, und Trainer werde ich nicht." Tschechien wird er mit seiner Familie übrigens nicht wieder verlassen: "Das ist unsere Heimat, in der wir bleiben wollen."