Julian Malatini ist bisher ein absoluter Gewinn für den SV Werder Bremen. Der Winter-Neuzugang trumpft seit seiner Ankunft auf und ist mittlerweile mehr als nur ein Ersatz für die vielen verletzten Innenverteidiger. Im Gespräch mit „buten un binnen“ hat der 22-jährige Argentinier gemeinsam mit Co-Trainer Nelson Valdez über seinen hervorragenden Start sowie die Eingewöhnung in Deutschland gesprochen. Valdez erklärte zudem, warum Malatini eine ähnliche Entwicklung wie einer der besten Innenverteidiger des 21. Jahrhunderts nehmen könnte.
„Ehrlich gesagt habe ich nicht erwartet, dass ich so schnell mein erstes Spiel mache“, gab Malatini zu und erklärte: „Ich habe gesehen, dass die Abwehrspieler sehr gut sind. Wir waren defensiv sehr stark.“ Nach zwei Kurzeinsätzen gegen den SC Freiburg, samt umjubeltem Treffer zum 3:1-Endstand, und den FSV Mainz 05 musste Malatini bei der 1:2-Heimpleite gegen Heidenheim bereits nach knapp 40 Minuten für den verletzten Niklas Stark aufs Feld. Trotz der langen Einsatzzeit machte der Abwehrspieler seine Sache solide. Seitdem ersetzt er den mit Hüftproblemen ausfallenden Verteidiger in der Werder-Startelf. Gegen den 1. FC Köln und SV Darmstadt 98 zählte Malatini sogar zu den besten Bremern. Für den Spieler selbst sind diese erfolgreichen ersten Wochen „ein Geschenk Gottes“.
Mittlerweile ist Malatini auch in eine eigene Wohnung gezogen und nimmt regelmäßigen Deutsch-Unterricht. Seit seiner Ankunft in Bremen fungiert Nelson Valdez im Werder-Training als Übersetzer. Doch für den jungen Argentinier ist Valdez mehr als das. „Er ist wie Familie und ein Mentor für mich.“ Der 43-jährige Paraguayer ist ebenfalls begeistert von Malatinis Entwicklung: „Wir haben als Werder Bremen alles richtig gemacht“, schwärmte der Ex-Profi.
Valdez, der einst selbst aus Südamerika nach Bremen gewechselt ist, kennt die Herausforderungen, die diese Umstellung mit sich bringt, nur zu gut. Deshalb sei es wichtig, dass Malatini jemanden habe, der ihn während seiner Anfangszeit unterstütze. Sportlich traut der Co-Trainer seinem Schützling einiges zu und zieht sogar Parallelen zu einem ehemaligen brasilianischen Weltklasse-Verteidiger: „Wenn er noch mehr Selbstvertrauen tankt und mehr nach vorne marschiert, wird er ein richtiger Lucio.“ Der Weltmeister und Champions-League-Sieger war vor allem während seiner Zeit bei Bayer 04 Leverkusen, dem FC Bayern München und Inter Mailand für seine Torgefahr sowie gefährlichen Vorstöße bekannt. Dass sich Malatini irgendwann vielleicht einmal tatsächlich in diese Richtung entwickelt, dürfte vermutlich niemanden an der Weser ernsthaft stören.