Der SV Werder Bremen war über weite Strecken des Heimspiels gegen Bayer Leverkusen chancenlos. Am Ende stand ein klares und leistungsgerechtes 0:3 (0:2). Die Kritik an der Mannschaft fiel dennoch verhalten aus vonseiten der Verantwortlichen. Unsere Deichstube hat die Stimmen zum Spiel gesammelt:
Patrick Kohlmann (Co-Trainer SV Werder Bremen): „Am Ende des Tages ist es eine verdiente Niederlage gegen einen sehr, sehr starken Gegner, der nicht zu Unrecht da oben steht, der einen super Fußball spielt. Wir hatten uns vorgenommen, extrem kompakt zu verteidigen, ich glaube auch, dass wir es als Mannschaft in der Defensive gar nicht so schlecht gemacht haben, umso ärgerlicher, dass wir beide Gegentore nach abgewehrten Standards bekommen. Wir hatten uns dann in der Halbzeit vorgenommen, durch ein Anschlusstor nochmal ins Spiel zurückzugelangen, wir hatten auch eine Phase, wo das möglich gewesen wäre, aber wir hatten in den entscheidenden Momenten nicht das Quäntchen Glück. Mit dem 0:3 war es dann entschieden, trotz alledem kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir haben weiter versucht, nach vorne zu spielen.“

"ich glaube auch, dass wir es als Mannschaft in der Defensive gar nicht so schlecht gemacht haben", sagte Werder-Co-Trainer Patrick Kohlmann nach dem 0:3 gegen Leverkusen.
Marco Friedl (Kapitän SV Werder Bremen): „Speziell in der ersten Halbzeit haben wir zu viele Fehler gemacht. Klar hatte Leverkusen mehr vom Spiel, hatte mehr Ballbesitz. Richtige Chancen hatten sie trotzdem nicht, speziell die ersten zwei Tore schenken wir uns selber ein. Dann wird es natürlich schwierig. Wir haben es in der zweiten Halbzeit noch mal probiert, ich denke, wir hatten mehr vom Spiel in der zweiten Halbzeit, aber unterm Strich muss man halt sagen, Leverkusen mit ihrer Abgezocktheit hat dann verdient gewonnen.“
Mitchell Weiser (Spieler SV Werder Bremen): „Wir haben ein bisschen zu lange gebraucht, bis wir das gemacht haben, was wir vorhatten. Wir wussten, dass Leverkusen in Ballbesitz sehr dominant sein wird und wir deshalb mit unserem Ballbesitz sehr gut umgehen müssen. Das haben wir in der ersten Halbzeit wirklich schlecht gemacht. Wir haben die Bälle zu schnell wieder hergegeben. Dann wird es schwer. Bei den ersten beiden Gegentoren haben wir jeweils einen Standard im zweiten Anlauf nicht gut verteidigt. Das darf nicht passieren. Ich gucke nicht auf die Tabelle, aber ich kann schon einschätzen, dass wir zu diesem Zeitpunkt ein paar Punkte zu wenig haben. Die haben wir aber in anderen Spielen liegen lassen, nicht unbedingt heute. Diese Punkte müssen wir jetzt aufholen, auch wenn es nicht einfacher wird.“

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Michael Zetterer (Torwart SV Werder Bremen): „Wir haben in den ersten Minuten gut angefangen. Bis zum 0:1 hatten wir gute Balleroberungen und Aktionen nach vorne, genau das, was wir wollten. Das Glück, das du in so einem Spiel gegen eine solche Topmannschaft brauchst, das hatten wir heute leider nicht, siehe das erste Gegentor. Das war einfach total unglücklich. Danach ist es dann enorm schwer. Leverkusen ist souverän mit seinem Ballbesitz umgegangen und war kaltschnäuzig vor dem Tor. Natürlich hätten wir gerne ein paar Punkte mehr auf dem Konto. Auch in den nächsten Wochen kommen echt schwere Gegner, aber das spielt für uns keine Rolle. Wir versuchen, in jedem Spiel, drei Punkte zu holen.“
Clemens Fritz (Leiter Profifußball SV Werder Bremen): „Wir haben gesehen, dass Leverkusen eine sehr gute Mannschaft hat. Insbesondere in der ersten Halbzeit waren sie sehr gut im Spiel. Ich finde aber auch, dass wir es gegen den Ball ganz gut gemacht haben und ein paar Nadelstiche gesetzt haben. Was dann fehlte, war die Konsequenz im letzten Pass. Solche Situationen müssen gegen ein solches Spitzenteam einfach passen. Bei Leverkusen hat das hingegen gepasst, und es hat gezeigt, was uns in dieser Saison bisher fehlt. Wir hätten einen super Tag gebraucht, um gegen ein solch starkes Team zu bestehen. Das erste Gegentor war in der Entstehung natürlich besonders bitter und hat uns etwas verunsichert. Wir haben dann etwas Zeit gebraucht, um uns zu schütteln. Aber wie gesagt: Wir hätten die Szenen, die wir hatten, konsequent zu Ende spielen müssen. Das hat uns im Endeffekt gefehlt.“
Simon Rolfes (Sport-Geschäftsführer Bayer Leverkusen): „Wir haben es seriös gespielt heute. Wir haben viele Teile des Spiels kontrollieren können, dominieren können, und sich auch folgerichtig zu Toren gekommen. Wenn du eine Spitzenmannschaft sein willst, musst du Woche für Woche auch dominieren können oder Selbstvertrauen haben, auch auswärts zu gewinnen. Da sind wir auf einem guten Weg. Aber auch heute: Es gab auch Situationen, wo wir es nicht so hinbekommen haben. Immer demütig bleiben, jedes Spiel ist neu.“