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"Fan-Charts" Wie außergewöhnlich die Unterstützung der Werder-Fans in Berlin war

Der Fan-Marsch der Werder-Anhänger in Berlin war in vielerlei Hinsicht ein Spektakel. Eine Internetseite hat nun herausgefunden: Es war eine der größten Fan-Invasionen bei einem Auswärtsspiel in Deutschland.
23.04.2023, 17:35 Uhr
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Von kni

Am Ende eines denkwürdigen, eines sogar historischen Tages mit dem 4:2-Sieg gegen Hertha BSC als Krönung wirkten die Protagonisten fassungslos: Sie waren zwar bei Werder Bremen auf diese große Unterstützung der Fans vorbereitet gewesen, aber diese Wucht der über 25.000 Grün-Weißen in Berlin ging ganz tief ins Herz. Auch bei Trainer Ole Werner, der durch die Aufstiegsfeier im vergangenen Jahr ja schon einiges gewohnt ist. Doch so ein Fan-Spektakel bei einem eigentlich ganz normalen Auswärtsspiel beeindruckte ihn auch nachhaltig und sorgte für einen ganz besonderen Blick auf Traditionsklubs wie Werder Bremen.

„Man sieht einfach, wie groß der Verein und die Identifikation der Menschen mit dem Klub ist. Man sieht, wie sehr er elektrisiert und die Leute für ihn alles stehen und liegen lassen“, schwärmte Werner. Das würde in dieser Größenordnung in der Bundesliga nicht auf viele Clubs zutreffen. Und es war klar, wen der 34-Jährige damit meinte. „Traditionsvereine haben immer ihre Herausforderungen und Schwierigkeiten, aber es bedeutet eben auch viel Kraft und eine verlässliche Basis, weil es sehr viele Menschen gibt, die ihre Liebe zum Verein immer behalten werden – selbst dann, wenn es mal schlechte Zeiten, Unruhe und Kritik gibt. Das ist ein sehr stabiles Fundament, auf dem man aufbauen kann.“

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Werder kann sich nicht nur schon seit Jahren auf seinen Anhang verlassen, durch die Aufstiegssaison und die stabile aktuelle Serie ist noch einmal eine ganz neue Begeisterung entstanden. Das sorgt dann für so besondere Aktionen wie „Alle nach Berlin“. Die Ultras hatten dazu aufgerufen – und wurden mehr als erhört. Allein schon dieser Fanmarsch vom Hammerskjöldplatz bis zum Stadion wird in die Werder-Geschichte eingehen, weil die Teilnehmerzahl von 3000 zu Beginn bis auf unglaubliche 10000 anwuchs. Eigentlich hatte die Polizei nur eine kurze Version mit Umstieg in die S-Bahn genehmigt, drückte dann bei der schnell noch angemeldeten Demo für eigentlich nur 1000 Teilnehmer gleich mehrere Augen zu. Im Gegenzug sorgten die Organisatoren mit ständigen Durchsagen per Megafon dafür, dass nur ganz wenig Pyro gezündet wurde und alles friedlich ablief. Deshalb werden die Bilder von der rappelvollen Heerstraße mit einem nicht enden wollenden Werder-Zug positiv durch die ganze Fußball-Welt gehen.

Im ausverkauften Olympiastadion (75.000 Besucher) wurde es dann noch lauter. Der SV Werder schätzt die Zahl seiner Anhänger in der Arena inzwischen auf über 25.000. Das bedeutet Platz drei in der inoffiziellen Rangliste „Die zehn größten Fan-Invasionen der letzten Jahre“ der Internetseite fussballmafia.de. Nur die Anhänger von Dynamo Dresden waren auswärts stärker vertreten – 2016 in München (26.000 gegen 1860 München) und 2019 in Berlin (36.000 gegen Hertha).

„Ich habe ganz kurz vorher gesehen, was beim Fanmarsch los war. Als wir dann hier rausgekommen sind, war es der Wahnsinn“, berichtete Marvin Ducksch. Der Stürmer hatte den Tag mit seinem Dreierpack zum 4:2-Sieg perfekt gemacht.

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