So kann es manchmal kommen: Nach zuletzt mäßigen Leistungen gewannen die U23-Kicker des SV Werder ausgerechnet das Heimspiel gegen den VfB Lübeck mit 2:1 (1:1). Sie schlugen also das Topteam der Regionalliga, das gerade erst den Aufstieg in die 3. Liga perfekt gemacht hatte. Der Erfolg verschaffte der U23 ein wenig Luft. Zum Befreiungsschlag eignete er sich allerdings nicht.
„Die Mannschaft lebt und hat sich belohnt“, meinte Trainer Konrad Fünfstück. Es gab ja auch Grund zur Zufriedenheit: Sein Team hatte von Beginn an gut mitgespielt, besaß sogar mehr Spielanteile und tauchte gelegentlich auch im Strafraum des VfB auf. Insofern war während der gesamten Partie nicht auszumachen, wer hier noch um den Titel und wer gegen den Abstieg spielt. Allerdings: Die spielerischen Mittel der Grün-Weißen waren in den vergangenen Wochen sowieso eher selten ein Problem. Vielmehr fehlte es gelegentlich an Einsatzbereitschaft und Konzentration. Die U23 agierte oft fehlerhaft, und sie machte davon auch gegen den VfB keine Ausnahme.
Bevor es diesmal so weit war, hatte allerdings Routinier Philipp Bargfrede gleich zwei gute Szenen zu verzeichnen: Erst bediente er Mika Eickhoff, der aus fünf Metern zu Führung traf, später klärte er einen Schuss von VfB-Stürmer Kimmo Hovi auf der Linie (34.). Dann folgte aber ein Missverständnis zwischen Mio Backhaus und Lasse Rosenboom, das Lübecks Mirko Bolland schließlich zum Ausgleich nutzte.
In einer zweiten Halbzeit, in der sich bei den Gästen offenbar auch die Aufstiegsfeierlichkeiten bemerkbar machten, gab Werder nun allerdings erst recht den Ton an. Mit seinem zweiten Treffer sicherte Eickhoff schließlich einen Heimsieg, der angesichts weiter Chancen durchaus höher hätte ausfallen können.