Urgestein vor dem Abschied Bargfrede hört bei Werder auf – aber nur als Spieler

Nach 19 Jahren ist Schluss: Werder-Routinier Philipp Bargfrede spielt noch die Saison bei der U23 zu Ende und will dann nur noch zum Spaß kicken. Dem Verein bleibt er aber in anderer Funktion erhalten.
22.05.2023, 16:47 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Von Björn Knips

Seit 19 Jahren spielt Philipp Bargfrede für den SV Werder Bremen, doch nach dieser Saison ist endgültig Schluss. Der 34-Jährige wird nicht mehr für die Grün-Weißen auflaufen. Doch zuvor hat der Mittelfeldspieler noch eine Aufgabe zu erfüllen: Er will mit der U23 den Abstieg aus der Regionalliga Nord verhindern. Dafür reicht im letzten Spiel am Sonnabend beim direkten Konkurrenten Phoenix Lübeck (14 Uhr) ein Punkt. Bei einer Niederlage droht dagegen die Relegation oder sogar der direkte Abstieg.

„Das wird sicher nicht einfach mit unseren jungen Spielern gegen so eine Herren-Truppe, aber wir werden das schaffen“, prophezeit Bargfrede. Der Ex-Profi nimmt im Kader des Werder-Nachwuchses einen der beiden Plätze für Spieler über 23 Jahre ein.

Mit dem Saisonverlauf ist er alles andere als glücklich. Nun gab es auch noch einen Trainerwechsel: U19-Coach Christian Brand löste Konrad Fünfstück ab. Doch damit will sich Bargfrede öffentlich nicht groß beschäftigen, der Fokus gelte dem Klassenerhalt. Ein Abstieg in die Bremen-Liga wäre ein Desaster für Werders Talentschuppen.

Es reicht jetzt einfach.
Philipp Bargfrede über seine Fußballerlaufbahn beim SV Werder

Seine eigene Zukunft hat Bargfrede bereits vorher geklärt und darüber die Offiziellen informiert. „Es reicht jetzt einfach“, sagt Bargfrede auf Nachfrage unserer Deichstube. Er wolle künftig höchstens noch zum Spaß kicken. Ob und wo, diese Entscheidung sei noch nicht gefallen. Fest steht dagegen, dass Bargfrede sein vor einem Jahr gestartetes Trainee-Programm bei Werder fortsetzen und in verschiedene Bereiche reinschnuppern wird. Bislang hat er bereits als Assistenzcoach der U17 gearbeitet und seine Trainer-Lizenz B+ erworben.

2004 war Bargfrede von seinem Heimatverein in Heeslingen an die Weser gewechselt. Dort schaffte er es von der Jugend bis zu den Profis, spielte 205 Mal in der Bundesliga und jeweils sechs Mal in der Champions- und Europa League, ehe sein Vertrag 2020 nach der Rettung in der Relegation nicht verlängert wurde. Trotzdem kehrte er ein paar Monate später als Leitwolf für die U23 zu Werder zurück. In der Spielzeit half er am Saisonende sogar noch mal bei den Profis aus, konnte den Abstieg im Sommer 2021 aber auch nicht mehr verhindern.

Danach spielte er nur noch für die U23, war dort ein wichtiger Ruhepol in der Defensive und in dieser Saison auch so treffsicher wie noch nie: Mit sechs Toren führt der gebürtige Zevener die interne Torjägerliste an – gemeinsam mit drei weiteren Spielern. Allerdings zeigt das auch das Problem der Bremer, sie sind vorne zu ungefährlich. Gegen Lübeck soll nun vor allem hinten dicht gemacht werden – und da dürfte Bargfrede noch einmal eine tragende Rolle spielen, zum wahrscheinlich letzten mal für Werder auf dem Rasen.

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